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Wimbledon-Sieg! Überragende Simona Halep putzt Serena Williams

Simona Halep hat dank einer beeindruckenden Vorstellung ihren ersten Wimbledontitel gewonnen. Sie schlug Serena Williams mit 6:2 und 6:2 und vereitelte damit den 24. Majortitel der US-Amerikanerin.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 13.07.2019, 21:06 Uhr

Simona Halep
© Getty Images
Simona Halep

„She‘s gotta moooooove Serena around!“

Serena Williams bewegen: Es scheint das große Geheimnis zu sein, um Chancen auf einen Erfolg zu haben. Wobei Tracy Austin, Ex-Nummer 1 und Kommentatorin der BBC, damit kein „Top secret“ auspackte – die große Aufgabe besteht wohl eher darin, dazu überhaupt zu kommen.

Simona Halep hat das Spiel und die Beinarbeit dazu, das schien ebenso allen klar – wenn sie versuchen würde, nah am Feld zu stehen, die Bälle früh zu nehmen, selbst viel zu erlaufen, Williams immer einen Ball mehr zu geben, mit guter Länge... Denn sonst? Würde es eng werden.

Halep überrollt Williams zu Beginn 

Halep erwischte einen Traumstart: 16 der ersten 22 Punkte gingen an die Rumänin, die abwartend begann, die Bälle leicht verteilte und von Williams‘ Fehlern profitierte. Beim Spiel zum 3:0 nutzte sie ihren guten Beine dazu, eine Vorhand aus der Not mit einem Longline-Schuss beantworteten, diesen ersten Highlight-Ballwechsel entschied sie dann mit einer Rückhand aus dem Lauf für sich.

Im Gegensatz zu Williams schien Halep in ihrem ersten Wimbledonfinale überhaupt nicht nervös, die sichere Anfangsphase nutzte sie zum schnellen 4:0 nach nur 12 Minuten Spielzeit. Williams jedoch blieb, im Stile eines Champions, ruhig, kam mit einem Zu-Null-Spiel ran und bestrafte danach die schwachen zweiten Aufschläge Haleps. Eine Breakchance wehrte die Rumänin jedoch ab und schaffte das 5:1.

Im Anschluss dominierte die US-Amerikanerin, aber Halep grub zwei Rückhände zum Leidwesen von Williams fantastisch aus – und holte sich Durchgang eins.

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Williams will aufdrehen - kommt aber nicht dazu 

Durchgang zwei startete Williams emotional: Einen einfachen Vorhand-Volley schrie sie geradezu ins gegnerische Feld, eine 15:30-Chance bei Aufschlag Halep vergab sie jedoch mit drei Fehlern ohne Not.

Dann, Auftritt Simona Halep: Beim 2:2 bewies die 27-Jährige gleich mehrfach ihre Defensivqualitäten, beim Breakball legte Williams ihren wohl einfachsten der 18 unerzwungenen Fehlern hin und schob eine Rückhand direkt vorm Netz stehend ins Aus - zum 3:2 für die Weltranglisten-Siebte.

Beim 4:2 kam Halep zu einem 0:30, aber Williams rettete sich mit drei guten ersten Aufschlägen und signalisierte verzweifelt: "Wo wart ihr die ganze Zeit!?" Ihre zweite Breakchance nahm Halep mutig an und schoss einen Rückhand-Winner an Williams zum 5:2 vorbei. "Wahnsinn, wie sauber sie den Ball trifft", urteilte John McEnroe, "vor allem unter diesen Umständen."

Kurz darauf servierte Halep zu null zum Matchgewinn aus und sank im Stile des großen Björn Borg auf die Knie.

"Es gibt nur eine Handvoll Tage, an denen du derart 'in the zone' bist. Heute war einer davon", urteilte McEnroe. 

Williams sei es nicht gewohnt, dass so viele Bälle so gut zurückkämen, meinte Martina Navratilova. "Einen Plan B hat sie nicht, weil sie ihn normalerweise nicht braucht." Auch etwas Fitness habe wohl etwas gefehlt, wie man bei den langen Ballwechseln gesehen habe.

13 Winner standen am Ende bei Halep auf dem Zettel, bei nur 3 Fehlern ohne Not. Bei Williams war die Statistik mit 17:25 im negativen Bereich.

Halep: "Werde diesen Tag nie vergessen"

"Glückwunsch, Simona! Wenn jemand so fantastisch spielt, muss man einfach den Hut ziehen", lobte die tapfere Williams beim On-Court-Interview.

Ob sie je ein besseres Match gespielt habe? "Noch nie", sagte Halep. Sie habe so hart gearbeitet, um solch eine Leistung vor der Royal Box abzuliefern. "Diesen Tag werde ich nie vergessen. Es war der Traum meiner Mutter. Als ich 12 Jahre alt war, meinte sie, wenn ich irgendwas erreichen will im Tennis, muss ich eines Tages das Wimbledonfinale spielen. Heute war es soweit."

Auftrag mehr als erfüllt, kann man da nur sagen...

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von Florian Goosmann aus Wimbledon

Samstag
13.07.2019, 16:07 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.07.2019, 21:06 Uhr