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Wimbledon: Bislang unterm Radar - was geht für Jessica Pegula?

Jessica Pegula (WTA-Nr. 3) hat niemand auf der Rechnung für die großen Siege. Sie überraschte in den vergangenen Jahren durch Konstanz - ist in Wimbledon diesmal mehr drin?

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 10.07.2023, 23:45 Uhr

Jessica Pegula
© Getty Images
Jessica Pegula

Jessica Pegula kann hinter Wimbledon nun einen Haken setzen. Nach den Australian Open, French Open und den US Open war das Majorturnier im Rasenmekka das einzige, bei dem sie noch nicht das Viertelfinale erreicht hatte. Nach dem klaren Sieg über Lesia Tsurenko am Sonntag war es so weit. "Ziemlich cool" fühle sich das an, sagte Pegula in ihrer Presserunde auch.

Streng nach Statistik: War es das allerdings auch. Denn weiter als in die Runde der letzten Acht ging es für die US-Amerikanerin noch nie bei den Grand Slams. "Natürlich hoffe ich, dass es mal weiter geht", sagte sie. "Aber speziell in Wimbledon ist es etwas sehr Besonderes, auch die Runde der letzten Acht erreicht zu haben."/

Gut möglich, dass diesmal sogar mehr drin ist. Pegula hat, bis auf ein knappes Ding in Runde 1 gegen Landsfrau Lauren Davis, nichts anbrennen lassen bislang, auch im Doppel ist sie an der Seite von Coco Gauff noch dabei. Ein Grand-Slam-Turnier im Doppel zu gewinnen, sei "definitiv auch etwas, das wir wollen", sagte sie. Klärte aber klar, dass die Prio für Gauff und sie selbst auf dem Einzel liege.

Jessica Pegula: Lieber "Wimbledonsiegerin" als "Reichste Tennisspielerin der Welt"

Pegula wird in der Tenniswelt oft mit dem Zusatz "Reichste Tennisspielerin der Welt" gelabelt, speziell in Großbritannien, wie ein britischer Kollege erklärte. Ein Beispiel war direkt online zu lesen: "Wimbledon billionaire richer than Cristiano Ronaldo set for huge payout after SW19 heroics", titelte die Klatschzeitung Daily Express nach Pegulas Viertelfinaleinzug.

Der Grund: Ihr Vater ist der Erdgasmilliardär Terrence Pegula, als Eigentümer des Footballteams der Buffalo Bills und der Eishockeymannschaft Buffalo Sabres bekannt und seinerseits als "Buffalo Bill" gelabelt.

"Ich persönlich habe das Geld ja nicht. Eher mein Vater beziehungsweise meine Eltern", antwortete Pegula lächelnd. "Aber ich verstehe den Punkt natürlich. Meine Familie ist ziemlich bekannt in den USA." Natürlich wäre es nett, wenn sie nicht immer darauf bezogen würde, "aber es ist nun mal, wie es ist."

Und ob sie diesen Zusatz lieber gegen den der "Wimbledonsiegerin" tauschen würde? "Ja, das würde ich", sagte sie, "das wäre schon besser." Und ohnehin, grinste sie: "Es wäre schön, Wimbledon zu gewinnen. Ich würde dann ja auch viel Geld haben durch den Wimbledonsieg."

von Florian Goosmann aus Wimbledon

Dienstag
11.07.2023, 10:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.07.2023, 23:45 Uhr