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Wimbledonsiegerin Vondrousova und ihre Thronfolgerinnen

Völlig überraschend konnte Marketa Vondrousova als ungesetzte Spielerin den Einzeltitel in Wimbledon erringen. Beim Blick auf den Nachwuchs in ihrem Land scheint dies aber erst ein Vorgeschmack auf die glänzende Zukunft im tschechischen Damentennis gewesen zu sein.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 10.08.2024, 09:39 Uhr

Marketa Vondrousova überraschte in Wimbledon mit ihrem Einzeltitel.
© Getty Images
Marketa Vondrousova überraschte in Wimbledon mit ihrem Einzeltitel.

Trotz ihrer erst 24 Jahre erlebte Marketa Vondrousova in ihrer bisherigen Karriere Höhen und Tiefen, wie sie andere Spieler:innen in ihrer ganzen Laufbahn nicht erleben. Mit ihrem Finaleinzug in Roland Garros 2019 wurde sie als zukünftig große Nummer im Damen-Circuit gehandelt, dennoch fehlte, auch oft von Verletzungen geplagt, die Bestätigung dieses famosen Laufs bei den French Open. Ein Hoffnungsschimmer die Silbermedaille bei den olympischen Spielen in Tokio 2021, dennoch schien vor Jahresfrist ein Tiefpunkt erreicht zu sein. Mit eingegipstem Arm nach einer Operation am Handgelenk besuchte sie als Touristin den Qualifikationsbewerb von Wimbledon in Roehampton, Comeback ungewiss. Umso erstaunlicher ihr Triumph an der Church Road, durch den sie in die großen Fußstapfen der zweifachen Championesse Petra Kvitova und von Jana Novotna treten konnte.

Teenager bereits im Damenfeld

Auch wenn Vondrousova aufgrund ihres Alters noch viel Zeit für zahlreiche Coups dieser Größenordnung hat, drängt die nächste Generation aus ihrem Lande kräftig nach. Allein der Blick auf das Abschneiden ihrer jungen Landsfrauen in Wimbledon lässt Großes für die Zukunft im tschechischen Damentennis erahnen. Die 18-jährige Linda Fruhvirtova spielte sich bereits auf Platz 56 im WTA-Ranking und startete an der Church-Road bereits im Hauptfeld. Ihre 16-jährige Schwester Brenda Fruhvirtova (WTA Nr. 133) fegte durch die ersten beiden Runden im Qualifikationswettbewerb, wo sie unter anderem zum Auftakt gegen ihre 17-jährige Landsfrau Sara Bejlek gewann, die bereits auf Rang 204 bei der WTA notiert ist. Ebenfalls im Qualifikationsfeld war die 18-jährige Lucie Havlickova vertreten, die in diesem Jahr noch bei den Juniorinnen startberechtigt wäre und im letzten Jahr bereits den Juniorinnen-Titel in Roland Garros gewinnen konnte.

Erfolge bei den Juniorinnen

Den Titel einfahren konnte das tschechische Duo Alena Kovackova / Laura Samsonova im Doppelwettbewerb der Juniorinnen und eiferte somit Barbora Strycova nach, die mit 37 Jahren den Doppel-Titel an der Seite von Su-Wei Hsieh gewinnen konnte. Als einziger „Schönheitsfehler“ aus tschechischer Damensicht steht die Finalniederlage von Nikola Bartunkova zu Buche, die im Einzel-Finale der Juniorinnen der US-Amerikanerin Clervie Ngounoue unterlegen war. Im letzten Herbst war Bartunkova im Alter von 16 Jahren bereits auf Position 267 in der WTA-Weltrangliste geführt und dürfte somit ebenfalls eine der vielen tschechischen Anwärterinnen auf die Thronfolge der amtierenden Wimbledonsiegerin darstellen.

von Dietmar Kaspar

Montag
17.07.2023, 18:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.08.2024, 09:39 Uhr