Kayla Day - Reise in die Vergangenheit
Die Augen der Fans in Indian Wells sind auch auf eine 17-jährige US-Amerikanerin gerichtet - zumal die regierende US-Open-Siegerin der Juniorinnen, Kayla Day, bereits in der dritten Runde steht.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
12.03.2017, 09:17 Uhr
Mirjana Lucic-Baroni verfügt einen äußerst umfangreichen Erfahrungsschatz, womöglich über den größten auf der gesamten WTA-Tour. Die Leidensgeschichte der Kroatin, die vor wenigen Tagen 35 Jahre alt geworden ist, findet sich in jedem Tennisalmanach wieder, ebenso wie ihre drei Turniererfolge, die über den erstaunlichen Zeitrum von 17 Jahren errungen wurden: der erste 1997 in Bol, der bis dato letzte 2014 in Québec City. Der jüngste Erfolgseintrag in die Vita Lucic-Baronis datiert von den Australian Open zu Beginn des Jahres, erst im Halbfinale war dort gegen Serena Williams Schluss.
Apropos 17 Jahre: Dies ist das Alter von Dayla Kay aus den USA, die für den allerletzten Eintrag ins Stammbuch von Mirjana Lucic-Baroni verantwortlich zeichnet, aus Sicht der Veteranin einen nicht erfreulichen. 3:5 lag der Teenager im entscheidenden dritten Satz der Begegnung aus Runde zwei des WTA-Premier-Events in Indian Wells schon zurück, gab danach indes kein Spiel mehr ab und bescherte sich selbst ein Treffen mit der regierenden French-Open-Siegerin Garbine Muguruza. In Hinblick auf die Launenhaftigkeit der Spanierin kein aussichtsloses Unterfangen für Kay, die sich im vergangenen Jahr ebenfalls einen Grand-Slam-Titel holte: jenen der Juniorinnen bei den US Open.
Gute Vorbereitung auf Indian Wells
Die dritte Runde in Indian Wells stellt naturgemäß den größten Schritt dar, den Dayla Kay bis dato in Richtung Spitze des professionellen Damentennis unternommen hat. Die Linkshänderin aus Santa Barbara in Kalifornien hatte sich nach ihrem Aus bei den Australian Open gegen Andrea Petkovic auf zwei kleineren Turnieren versucht, in Rancho Santa Fe immerhin die ewige Daniela Hantuchova besiegt, ebenso wie vor zwei Tagen bei ihrem Erstauftritt bei den BNP Paribas Open Kurumi Nara aus Japan.
Die beiden Wildcards, die Day sowohl in Melbourne als auch in Indian Wells in Anspruch nehmen durften, kommen nicht von ungefähr - immerhin ist die 17-Jährige die jüngste Spielerin unter den besten 200 Profis auf der WTA-Tour und auch in der kalifornischen Wüste. Bei den Australian Open hatte ihr noch Destanee Aiava zumindest diesen Rang abgelaufen, die Australierin war das erste "Millennial", das sich bei einem Grand-Slam-Turnier versucht hatte. Dayla Kay jedenfalls hat den Samstag frei bekommen, wohl wissend, dass sie mit 65 Punkten für die Weltrangliste und 41.350.- US Dollar Preisgeld zwei Karriere-Hochs bereits sicher hat.
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Der Handschlag von Mirjana Lucic-Baroni nach ihrer Niederlage gegen Day erfolgte jedenfalls höflich. Interessant wären die Gedanken der Veteranin zu erfahren gewesen - sie hat auf dem Tenniscourt all das schon erlebt, was Kayla Day wohl noch bevorsteht. Deren Match gegen Muguruza ist am Sonntag als drittes im Stadium 1 angesetzt.
Hier die Ergebnisse der Damen in Indian Wells: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation
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