tennisnet.com Kolumne

Ein neuer Anfang für Aravane Rezai

Die Französin meldet sich mit hohen Ansprüchen zurück.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 27.11.2015, 11:00 Uhr

Laura Siegemundwar die letzte Dame, derAravane Rezaiim professionellen Rahmen auf einem Tennisplatz die Hand geschüttelt hat. Mitte September trug sich dies zu, die Deutsche siegte in der zweiten Runde des ITF-Turniers in Saint Malo, Rezai durfte einen Scheck über 760 Euro mit nach Hause nehmen. Vor Steuern. Keine Summe, die eine ehemalige Nummer 15 der Welt zufriedenstellen könnte, ebenso wenig wie ein Platz jenseits der 900 in der WTA-Rangliste.

2016 soll es für Rezai nun wieder nach oben gehen, kein aussichtsloses Vorhaben, schließlich zählt die Französin erst 28 Jahre. Gemäß der Tommy-Haas-Doktrin müssen verletzungsbedingt versäumte Spielzeiten ohnehin abgezogen werden, Rezai kann also im besten Alter ihre zweite Karriere starten. „Ich bin eine sehr ehrgeizige Dame“, erklärte Rezai auf derWebsite der WTA. „Also habe ich nichts dagegen, weit unten anzufangen und zu versuchen, wieder nach oben zu kommen.“

Die Familie (wieder) als Fundament

2008 hatte die Französin ihren größten Erfolg gefeiert, auf ihrem Weg zum Triumph beim WTA-Premier-5-Event in Madrid ließ sieJustine Henin,Jelena JankovicundVenus Williamsalt aussehen. Den Weg ganz an die Spitze verhinderten danach Verletzungen und vor allem Schwierigkeiten zuhause. „Familienprobleme sind nicht einfach zu lösen“, so Rezai. „So gering sie auch erscheinen, muss man mit der Familie anders umgehen als mit Fremden. Wir wollen niemals Menschen wehtun, die wir lieben.“ Zumindest diese Aufgabe haben die Rezais gelöst, Aravanes Vater fungiert mittlerweile wieder als Coach.

Die Erfahrungen aus ihrer ersten Erfolgsphase können aktuell nur von Vorteil sein. „Es ist ein neuer Anfang“, sagte Rezai. „Ich bin eine bessere Person und reifer geworden, also reagiere ich anders auf bestimmte Situationen. Ich habe viele Erinnerungen, aber der Anfang meiner Karriere war eigentlich rein zum Lernen da. Ihre Berufswahl hat sie jedenfalls nie bereut: „Tennis ist eine der schönsten Sportarten der Welt. Es ist ein Einzelsport, und auf dem Platz muss man alles selbst regeln, physisch und psychisch.“ (Text: jehu)

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