"Gebt mir einfach eine Knarre!": Yulia Putintseva ausgeraubt
Yulia Putintseva spielte ein erfreuliches "Sunshine Double" - trotz widriger Außenumstände.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
27.03.2024, 16:54 Uhr
Achtelfinale in Indian Wells, Viertelfinale in Miami - für Yulia Putintseva hat sich die Reise in die USA gelohnt. In der kalifornischen Wüste kam sie noch als Nummer 79 der Welt an, im aktuellen Live-Ranking stellt sie die Nummer 52 und ist damit wieder unterwegs in altbekannte Höhen: 2017 war sie bereits die 27 im WTA-Ranking.
Der erfolgreiche US-Trip war dabei nicht selbstverständlich. Denn auf dem Weg dorthin, bei einem Layover in Madrid, war Putintseva ausgeraubt worden.
Beim Einchecken in einem Hotel der spanischen Metropole war ihr zwar ein Mann aufgefallen, der sich hinter sie gestellt hatte. Putintseva vermutete, er wolle sich ebenso anmelden. Aber als sie sich umdrehte, waren ihre Sachen weg. Ein Auto war in der Zwischenzeit am Hotel vorgefahren, der Mann hatte Putintsevas Hab und Gut - darunter einige Rolex-Uhren - sowie sich selbst schnell darin verfrachtet und war auf und davon.
Putintseva alarmierte die Polizei, erklärte, sie könnte die Tasche aufgrund der Apple Air Tags orten - man solle los, die Verfolgung aufnehmen, schnell! Aber nichts. Nach einem ausgefüllten Protokoll passierte ebenfalls: nichts. Sie habe gesagt: "Ich fahre selbst, gebt mir einfach eine Knarre!" Keine Chance.
Putintseva erzählte diese Geschichte, wieder gut gelaunt, kürzlich im Podcast von Daria Kasatkina (ab Minute 13).
Putintseva nimmt fast 300.000 US-Dollar vom "Sunshine Double" mit
Nachdem alles gestohlen worden war, habe sie ihrem (neuen) Coach Matteo Donati verkündet: "Jetzt wird alles besser. Ich hab nichts mehr hier, es kann nicht schlimmer werden. Wir haben gelacht und ich dachte: Okay, jetzt muss ich halt gut Tennis spielen."
Gesagt, getan. In Indian Wells schlug sie unter anderem die gesetzten Ekaterina Alexandrova und Madison Keys, in Miami Liudmila Samsonova und Anhelina Kalenina. Auch gegen Victoria Azarenka hatte sie mit drei Satzbällen im ersten Durchgang gute Chancen, verlor aber in drei Sätzen.
Dennoch: Am Ende steht ein erfolgreicher US-Trip, auch in Sachen Preisgeld. 101.000 US-Dollar nahm Putintseva nämlich aus Indian Wells mit, 185.000 US-Dollar aus Miami.
Damit sollte die ein oder andere Rolex-Uhr ersetzbar sein.