Kerber im DTB-Team: Neue Generation habe „fast keinen Respekt mehr“

Angelique Kerber wird ab 2025 als Beraterin des deutschen Damenteams auf die Tennisbühne zurückkehren. Mit der Unterstützung der ehemaligen Nummer Eins soll das deutsche Frauentennis wieder ganz nach vorne gebracht werden.

von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet: 22.12.2024, 21:34 Uhr

Angelique Kerber wird neue DTB-Beraterin
© Getty Images
Angelique Kerber wird neue DTB-Beraterin

Bereits seit den diesjährigen Olympischen Spielen muss die Tenniswelt ohne Angelique Kerber auf der Tour auskommen. Die Kielerin beendete ihre Profikarriere nach 21 Jahren. Der Tennisbühne vollständig den Rücken zuzukehren, das kam für Kerber aber nicht in Frage. Schon im November berichtete die dreifache Grand-Slam-Siegerin von Gesprächen mit dem deutschen Tennisbund über eine mögliche Aufgabe als Beraterin des DTB-Teams. Und nun ist es offiziell: Kerber wird die Zukunft des deutschen Damentennis mitgestalten. An der Seite des neuen Damen DTB-Chef Torben Beltz und Billie Jean King Cup Kapitän Rainer Schüttler soll Kerber ihre ehemaligen Coaches und die jungen Talente mit ihrer Erfahrung unterstützen. 

"Ich bin dankbar für alles, was der Tennissport mir gegeben hat, und möchte meine Erfahrung an die nächste Generation weitergeben", sagte die 14-fache Titelträgerin: “Wir haben das gemeinsame Ziel, das deutsche Frauentennis wieder nach vorne zu bringen."

Eine klare Vision mit neuen Strukturen

Denn eine Spielerin, die auf dem Weg ist, in die großen Fußstapfen von Kerber zu treten, ist aktuell nicht in Sicht. Das soll und kann sich aber ändern. Wie man die deutschen Damen wieder an die Weltspitze führen kann, dafür hat Kerber bereits genaue Vorstellungen: "Wir müssen die Strukturen schaffen, damit sich jede Spielerin optimal entwickeln kann", sagte die Kielerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Das heißt, dass wir in die Abstimmung mit ihnen, mit ihren Trainern und ihrem Team gehen." Die Linkshänderin stellt sich in ihrer neuen Funktion auf eine Generation ein, die ihrer Erfahrung nach komplett anders tickt. "Sie haben fast keinen Respekt mehr, im positiven wie im negativen Sinne. Es gilt: Augen zu und durch. Nicht links, nicht rechts, sondern geradeaus mit dem Kopf durch die Wand", sagte Kerber.

Momentan führt Laura Siegemund mit 36 Jahren die WTA-Spitze der deutschen Tennisprofis an. Jule Niemeier oder Eva Lys waren zwar schon auf den Grand-Slam-Bühnen zu bestaunen, die konstanten, großen Erfolge blieben aber bisher aus. Talente wie Ella Seidel, Noma Noha Akugue oder Nastasja Schunk hoffen auf entscheidende Schritte in Richtung Top 100. Man brauche einen neuen, exakten Trainingsplan und langfristige Trainingsziele: "Ich habe Wimbledon nicht in zwei Wochen gewonnen. Das war ein Prozess", sagte die deutsche Ausnahmespielerin. 

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22.12.2024, 21:34 Uhr
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