Alexander Bublik: "Genieße es jetzt, Tennis zu spielen"
Alexander Bublik hat 2022 mit Rang 30 sein bislang bestes Ergebnis in der ATP-Weltrangliste erreicht. Überhaupt hat sich beim Enfant terrible viel bezüglich seiner Einstellung zum Tennissport geändert.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
15.10.2022, 09:34 Uhr
"Um ehrlich zu sein, sehe ich keine positive Sache daran, ein Tennisprofi zu sein. Wenn es kein Geld geben würde, würde ich sofort aufhören." Es waren denkwürdige Worte, die Alexander Bublik Anfang 2020 am Rande des ATP-250-Events von Marseille zum Besten gab. Die Freude an seinem Brotberuf, sie hielt sich augenscheinlich in Grenzen beim kasachischen Exzentriker. Der in Marseille überdies mehrfach lautstark kundtat, wie sehr er den Tennissport denn hasse.
Nun, zweieinhalb Jahre später, scheint sich diese Einstellung bei Bublik geändert zu haben. Zwei Jahre nach dem Auftritt in Marseille erreichte der 25-Jährige erstmals die Top-30, bislang sein bestes Ergebnis in der ATP-Weltrangliste. Derzeit rangiert der 25-Jährige auf Platz 43, einen Titelgewinn durfte Bublik 2022 bereits feiern. "Es war kein Witz, dass ich gesagt habe, ich spiele Tennis wegen dem Geld, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Spaß an dem, was ich tat", erklärte der Kasache nun am Rande des ATP-250-Events von Florenz gegenüber Ubitennis.com.
Bublik: "Liebe es, Tennis zu spielen"
"Aber im Laufe der Zeit, und seit diesem Interview sind drei Jahre vergangen, haben sich die Dinge sehr verändert, und es macht mir jetzt Spaß, Tennis zu spielen, weil ich erkannt habe, dass es das ist, was ich schon als Kind machen wollte", so der 25-Jährige. "Als ich aufwuchs, stand ich vor dem Spiegel und trug Kleidung von Rafael Nadal oder Roger Federer und träumte davon, in (Tennis-)Arenen zu spielen." Diesem Traum habe er sich nun wieder besonnen.
Zudem seien die Aussagen damals etwas falsch angekommen, medial aus Bubliks Sicht auch etwas zu stark aufgepauscht worden: "Als diese Sache über das Spielen nur für Geld zu groß wurde, dachte ich, das stimmt nicht ganz, denn ich träumte davon, hier vor Tausenden von Menschen zu stehen. Ich genieße und liebe es definitiv, Tennis zu spielen", so der 25-Jährige, der der direkten Konkurrenz in Sachen Professionalität aber doch noch um einiges nachsteht. "Als Profi gibt es immer noch Leute in der Branche, die fragen: Hast du einen Trainer? Hast du einen Fitnesstrainer? Und sie sind überrascht. Das passiert mir auch, aber langsam kann ich so professionell werden wie einige der Großen des Sports", so Bublik.