Angelique Kerber: "Brauche noch Zeit"

Angelique Kerber ereilt in Melbourne das schnelle Aus. Die Kielerin findet bei ihrer Grand-Slam-Rückkehr nur phasenweise zu ihrem Spiel.

von SID
zuletzt bearbeitet: 16.01.2024, 09:33 Uhr

Angelique Kerber hat noch viel Arbeit vor sich
© Getty Images
Angelique Kerber hat noch viel Arbeit vor sich

Angelique Kerber trottete mit hängendem Kopf zum Netz, gratulierte der Siegerin Danielle Collins und verschwand niedergeschlagen in den Katakomben der 1573 Arena. Bei ihrer mit Spannung erwarteten Grand-Slam-Rückkehr nach langer Baby-Pause kassierte die Kielerin in Melbourne eine bittere Erstrunden-Niederlage, am Ende dauerte ihre Reise bei den Australian Open nur 1:52 Stunden - und machte ihr deutlich, dass noch viel Arbeit wartet.

"Es war nicht mein bestes Tennis, das habe ich auch gemerkt. Trotzdem habe ich alles probiert. Ich weiß, ich muss geduldig sein", sagte Kerber nach dem 2:6, 6:3, 1:6 gegen die US-Amerikanerin Collins am Dienstag: "Ich brauche Zeit. Es ist eine Herausforderung, aber der gehe ich nach."

Für die frühere Weltranglistenerste und Turniersiegerin von 2016 war es in Melbourne das dritte Erstrundenaus in Folge, 2023 war sie aufgrund der bevorstehenden Geburt ihrer Tochter Liana nicht angetreten. "Ich weiß, dass ich dran bin. Aber ich brauche Matches, Turniere und ein, zwei Siege, die das Selbstvertrauen hochhalten."

Kerber hatte vor ihrem Auftritt am Yarra River von einem "Kaltstart" gesprochen, nach ihrem Comeback beim United Cup zum Jahresbeginn mit vier Einzel-Niederlagen aus fünf Spielen wollte sich die 35-Jährige nicht zu viel Druck machen - und mit Collins hatte sie gleich einen dicken Brocken erwischt.

Mit dem druckvollen Spiel der Weltranglisten-62. und Finalistin von 2022 hatte Kerber zunächst Probleme, schon früh schüttelte sie immer wieder ratlos den Kopf. Im zweiten Satz steigerte sie sich deutlich, pushte sich auch mal.

2019 war Kerber der US-Amerikanerin beim ersten Major-Turnier des Jahres bereits einmal klar unterlegen gewesen, am Dienstag drehte Collins dann zu Beginn des dritten Satzes entscheidend auf, Kerber hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Collins nutzte ihren zweiten Matchball zum Sieg. "Ich hätte mir eine einfachere Auslosung gewünscht, aber bei mir gibt es nichts Einfaches. Das war schon immer so", sagte Kerber.

Ihr letztes Grand-Slam-Match hatte die dreimalige Major-Gewinnerin 2022 in Wimbledon gespielt, im Februar 2023 war sie Mutter geworden und arbeitete seitdem hart für ihre Rückkehr.

Kerber hatte vor dem Turnier betont, dass Niederlagen sie immer noch schmerzten - auch wenn sie als Mutter gelernt habe, damit entspannter umzugehen: "Wenn ich zurück im Hotel bin, muss ich wieder jemand anderes sein. Und das ist schön."

Hier das Einzel-Tableau in Melbourne

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