Angelique Kerbers blitzschneller Abschied aus Dubai

Nach ihrer Niederlage gegen Su-Wei Hsieh hat eine frustrierte Angelique Kerber so schnell als möglich die Anlage beim WTA-Premier-5-Turnier in Dubai verlassen.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 20.02.2019, 20:36 Uhr

Angelique Kerber hat Dubai nicht in bester Laune verlassen
© Jürgen Hasenkopf
Angelique Kerber

Von Jörg Allmeroth aus Dubai

Am Ende ging alles ganz schnell. Nur noch 22 Minuten dauerte der dritte und letzte Satz des Dubai-Achtelfinales zwischen Angelique Kerber und der Taiwanesin Su-Wie Hsieh, dann war alles vorbei. Nicht für Hsieh, die ungesetzte Außenseiterin, sondern für Kerber, die Wimbledonsiegerin. Keinen einzigen Punkt verbuchte die Deutsche mehr in einem tristen Schlussakt auf Außenplatz 1, ehe das 7:5, 4:6, 0:6-Gastspiel in der Runde der letzten 16 auch als Abschiedsvorstellung beim Millionenspiel am Golf verbrieft war.

Einmal auf die schiefe Bahn im letzten Satz geraten, verlor die „Sportlerin des Jahres 2018“ zwölf der letzten dreizehn Ballwechsel – ganz offensichtlich waren ihr da auch schon die Beharrungskraft und der Glaube abhandengekommen, eine ihrer notorischen Aufholjagden zu inszenieren. Kerber hatte schon tags zuvor beim 7:6, 6:3-Auftaktsieg in der zweiten Runde gegen die Slowenin Dalila Jakupovic enorme Probleme gehabt, nach einem klassischen 1:5-Fehlstart war es ihr allerdings noch gelungen, eine Wende in der Partie zu erzwingen.

Ärger über die Matchansetzung

Doch das „gute Gefühl“, das Kerber insgesamt in den Start bei den Duty Free Championships mitgenommen hatte, war über sehr weite Strecken der Achtelfinalpartie gegen die unberechenbare Trickspielerin Hsieh nicht zu spüren oder zu erkennen. Kerber rannte gleich wieder einem 0:2-Rückstand in den ersten Minuten hinterher, fing sich dann, kämpfte sich recht verbissen in die Partie hinein und erzwang dann auch noch den Satzgewinn zum 7:5 im ersten Durchgang. Aber Sicherheit konnte ihr das nicht wirklich vermitteln, der 31-jährigen fehlten die letzte Entschlossenheit und Konsequenz in den Aktionen – ohne Druck von Kerber konnte die Veteranin aus Taiwan oft ungestört ihre Ideen entfalten.

Kerber geriet 2:4 im zweiten Satz ins Hintertreffen, machte das Defizit zum 4:4 wett, aber dann ging es unaufhaltsam abwärts – mit acht Spielverlusten in Folge. Kerber hatte schließlich auch nicht mehr die Geduld und Ausdauer, um die gut platzierten Bälle ihrer Gegnerin immer noch und immer wieder  hartnäckig zurückzuspielen. Einige Male verlor die Deutsche einfach die Nerven und schlug die Kugel kurzerhand ins Netz oder ins Aus, die erste Niederlage im dritten Match gegen Hsieh zeichnete sich bereits überdeutlich ab. Nach einer Stunde und 45 Minuten senkte sich der Vorhang in diesem Match, der Dubai-Trip war sportlich Geschichte. Kerber verschwand eilig von dem Nebenplatz, auf den sie zu ihrem Ärger von den Organisatoren geschickt worden war. So war es ein Tag, der ihr aus den verschiedensten Gründen nicht allzu gern in Erinnerung bleiben wird.

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von Jörg Allmeroth

Mittwoch
20.02.2019, 17:03 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.02.2019, 20:36 Uhr

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