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Angeschlagener Dominic Thiem muss aufgeben

Der French-Open-Finalist konnte in der Zweitrundenpartie gegen den australischen Wildcard-Inhaber Alexei Popyrin beim Stand von  5:7, 4:6, 0:2 wegen Unwohlseins  nicht weiterspielen. ​Für Thiem ist es das ​​​​​​früheste Melbourne-Ausscheiden seit 2015. Hier geht's zum Liveticker.

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 17.01.2019, 13:06 Uhr

Dominic Thiem bei den Australian Open
© getty pictures
Dominic Thiem bei den Australian Open

Nach 1:44 Stunden gab Thiem das Zeichen zur Aufgabe. Popyrin ließ sich trotzdem verdientermaßen feiern, denn der 19 Jahre alte Lokalmatador hatte zuvor eine tolle Vorstellung abgeliefert.  

Dem an Position sieben gesetzten Thiem indes war die Enttäuschung nach dem neuerlichen Rückschlag anzusehen. Traurig schlich er aus dem zweitgrößten Stadion der Anlage. In der PK sagte er dann: "Ich habe Müdigkeit und Schmerzen gespürt, die so nicht normal sind. Ich habe mich krank gefühlt, deswegen hat es keinen Sinn gemacht, weiterzumachen. Ich muss das jetzt Zuhause abchecken."

Schläger zertrümmert - entnervter Thiem ließ den Doc kommen

Allerdings hatte der 25-Jährige mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Beim 2:3 im zweiten Satz ließ er bereits den Arzt auf den Court kommen, der ihm Medikamte verabreichte. 

Zuvor schon hatte Thiem etliche Rückschläge hinnehmen müssen. Beim Stand von 4:4 im ersten Satz konnte er gleich fünf Breakchancen nicht nutzen - und zertrümmerte beim folgenden Seitenwechsel sein Racket komplett. 

Die Nerven lagen blank. Einzig Coach Günter Bresnik, der trotz des geschlossenen Dachs seinen Hut trug, wirkte in der Box noch einigermaßen gelassen. Sein Schützling indes war völlig von der Rolle und fand gegen die beeindruckenden Powerschläge von 1,96-m-Schlaks Popyrin selten ein Rezept.

Nach 52 Minuten holte sich der Weltranglisten-149., der 2017 das Junioren-Turnier von Roland Garros gewonnen hatte, verdient den ersten Durchgang. Thiem hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 21 unerzwungene Fehler (bei 9 Winnern) auf dem Konto. 

Der "Dominator" hatte schon vorher Respekt vor "Pop"

Der eigentliche Favorit hatte schon im Vorfeld gewusst, was auf ihn zukommen würde. "Es ist immer interessant, gegen einen der Jungen zu spielen, die mal sehr gut werden", hatte Thiem nach seinem Fünfsatz-Marathonsieg gegen Benoit Paire gesagt.

Das Erstrundenduell mit dem launigen Franzosen war erst am Mittwochmorgen um kurz vor zwei Uhr zu Ende gegangen, zur PK kam Thiem nach der "Nachtschicht" um kurz vor drei Uhr. Am Mittwochabend dann hatte der Österreicher erst am Abend in der Halle trainiert.

Doch die ganze Vorbereitung nutzte nichts. Der wie entfesselt aufspielende Popyrin, der erst sein zweites Major-Turnier spielt, wurde von den 10.000 Zuschauern immer wieder frenetisch mit "Aussie, Aussie, Aussie"-Rufen angefeuert. 

Thiem hielt auch im zweiten Durchgang bis zum 4:4 mit, verlor dann aber zum zweiten Mal sein Aufschlagspiel und lag plötzlich mit 0:2-Sätzen zurück. Wenig später musste er entkräftet aufgeben. Ein weiterer Rückschlag nach vier Niederlagen in den ersten vier Matches 2019.

von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Donnerstag
17.01.2019, 10:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.01.2019, 13:06 Uhr