Annäherung im "Fall Molleker": Boris Becker lädt "Rudi" zum Davis Cup ein

Nach den Irritationen zwischen Rudi Molleker (18) und dem Deutschen Tennis Bund (DTB) hat sich der dreimalige Wimbledonsieger eingeschaltet.

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 15.01.2019, 03:09 Uhr

Boris Becker hat Rudi Molleker zum Davis Cup eingeladen
© Jürgen Hasenkopf
Boris Becker hat Rudi Molleker zum Davis Cup eingeladen

"Für mich ist entscheidend, dass ich dich hier gesehen habe. Du hast mir gefallen und du hast gut gespielt. Ich würde dich gerne als Trainings-Sparringspartner zum Davis Cup einladen. Dann kannst Du mit Zverev und den Kollegen eine Woche trainieren und ein wenig schnuppern“, sagte Eurosport-Experte Becker während einer TV-Übertragung zu Top-Talent Molleker.

Die deutsche Mannschaft empfängt vom 1. bis 3. Februar das ungarische Team in Fankfurt am Main. Becker, Head of Men's Tennis im DTB, will den Teenie aus Oranienburg auf keinen Fall fallen lassen. "Fakt ist, dass wir dich jahrelang unterstützt haben - und das werden wir auch in Zukunft machen", meinte der 51-Jährige zu Molleker.

Das große deutsche Talent trainiert mittlerweile in der Akademie von Serena-Williams-Coach Patrick Mouratoglou in Nizza. Molleker hatte nach seiner Viersatzniederlage in der ersten Runde von Melbourne gesagt: "Ich werde gerade nicht vom DTB gefördert."

Männer-Bundestrainer Michael Kohlmann hatte dem bereits am Montag widersprochen: "Die Förderung ist nicht ausgesetzt worden, Rudi wird weiterhin finanziell unterstützt." Der Davis-Cup-Teamchef berichtete zudem, dass sich DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard nach den Australian Open mit Molleker zu einem Gespräch verabredet habe.

"Der DTB und ich sind momentan einfach ein bisschen unstimmig" Rudi Molleker

Beim "Happy Slam" hatte der Blondschopf erstmals das Hauptfeld eines Major-Events erreicht. Dort war er der jüngste Starter. Betreut wird Molleker inzwischen vom Finnen Kim Tiilikainen.

Der Weltranglisten-206. bestätigte bei Eurosport die verfahrene Situation: "Der DTB und ich sind momentan einfach ein bisschen unstimmig", erklärte Molleker: "Derzeit ist die Weiterarbeit nicht fortgeschritten. Ich bin gespannt, was noch für Gespräche geführt werden und wie es weiter geht mit dem DTB und mir."

In Nizza fühlt sich Molleker nach eigener Aussage "super aufgehoben". Die Mouratoglou Akademie sei eine "gute Stütze", fügte er an.

von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Dienstag
15.01.2019, 03:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.01.2019, 03:09 Uhr