ATP-Challenger-Tour: Burruchaga? Da war doch was!

Roman Andres Burruchaga möchte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Allerdings auf der ATP-Tour. Burruchagas Vater Jorge Luis war nämlich ein legendärer argentinischer Fußballer.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 28.08.2022, 19:34 Uhr

Roman Andres Burruchaga beim Challenger in Toulouse
© Florian Heer
Roman Andres Burruchaga beim Challenger in Toulouse

„Burruchaga, immer noch Burruchaga, Toni halt den Ball – Nein!“ So begleitete ZDF-Reporterlegende Rolf Kramer den entscheidende 3-2 Treffer für Argentinien im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1986 gegen Deutschland in Mexiko. Angeführt vom legendären Diego Armando Maradona triumphierte die Albiceleste zum zweiten Mal nach 1978 bei einer Fußball WM. Der Siegtorschütze heiß allerdings Jorge Luis Burruchaga. Worte und Bilder, die wohl noch vielen Sportfans in den Ohren klingen bzw. klar vor Augen sind.

Weniger bekannt ist, dass der Sohn des ehemaligen Weltklassekickers vom FC Nantes als Profi auf der Tennistour unterwegs ist. Roman Andres Burruchaga ist die Nummer 311 der ATP-Weltrangliste, die beste Platzierung, die der aufstrebende Argentinier bisher erreichen konnte. Der 20-jährige aus Buenos Aires errang bereits zwei Einzeltitel auf der ITF-World-Tennis-Tour. Beide Male war Burruchaga dabei in Polen im vergangenen Jahr erfolgreich. In dieser Woche ist er beim ATP-Challenger in Toulouse am Start.

„Es gibt noch einiges zu verbessern, aber genau das versuche ich jeden Tag zu erreichen“, erzählt Burruchaga nach seiner gewonnen Erstrundenpartie in der Qualifikation. „Ich möchte in die Top 100 der Welt vorstoßen und bei den besten Turnieren antreten. Das ist mein Ziel.“

Seinen eigenen Spielstil beschreibt er als solide von der Grundlinie, sowohl auf der Vorhand als auch auf der Rückhand. „Smart“ zu spielen ist für ihn der Schlüssel zum Erfolg. „Ich gehe auch gerne ans Netz, um von dort den Punkt abzuschließen“, schiebt der Sohn des ehemaligen Stürmers noch hinterher. Klar.

Über den Fußball zum Tennis

Dass sein Name, insbesondere in Deutschland, noch bekannt ist und teilweise negative Erinnerungen hervorruft, ist Burruchaga durchaus bewusst. „Ich habe auch lange für River Plate Fußball gespielt“, so der Gaucho und kann sich dabei ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

„Im Alter von 10 Jahren habe ich mich aber für Tennis entschieden. Ich liebe diesen Sport. Mein Vater hat mich in meiner Entscheidung unterstützt. Wir haben eine super Beziehung. Er ist auch ein großer Tennis-Fan und schaut viele meiner Matches.“

Die Woche in Südfrankreich wird Burruchaga allerdings von seinem Coach Mariano Monachesi unterstützt. Trainiert wird zusammen am Liceo Naval in Buenos Aires. „Ich möchte im nächsten Jahr bei den Australian Open in der Qualifikation antreten. Das wäre klasse“, sagt Burruchaga, der nach der Woche in Toulouse noch ein weiteres Turnier in Europa spielen wird.

Danach geht es zurück nach Südamerika, wo im beginnenden Sommer auf der Südhalbkugel eine ganze Serie von Events anstehen. Hervorragende Voraussetzungen, um noch die benötigten Punkte für eine Teilnahme „Down Under“ zu festigen und den Namen Burruchaga auch im Tennis noch bekannter zu machen.

von Florian Heer

Sonntag
28.08.2022, 21:47 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.08.2022, 19:34 Uhr