Zerschellt am Altmeister
Dominic Thiem ist im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Cincinnati ausgeschieden: Die österreichische Nummer eins unterlag David Ferrer aus Spanien in zwei Sätzen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
19.08.2017, 02:28 Uhr
In der Runde der letzten Acht war auch 2017 Endstation für Dominic Thiem in Cincinnati: Der Lichtenwörther verlor gegen einen groß aufspielenden David Ferrer mit 3:6 und 3:6. 2016 war Thiem im Viertelfinale dem Kanadier Milos Raonic unterlegen.
Der an Position drei gesetzte Thiem hatte in seinem allerersten Aufschlagspiel mit 30:0 geführt. Und dann drei Vorhand- und einen Doppelfehler hinterhergeschickt. Genug für David Ferrer, um sich den Auftaktsatz im Viertelfinale des Masters-1000-Turniers von Cincinnati mit 6:3 zu holen. Durchaus verdient, denn der 35-jährige Routinier war von Beginn an auf voller Betriebstemperatur, bewegte sich vorzüglich, sorgte vor allem mit seiner Vorhand immer wieder für genügend Druck, um die Ballwechsel zu dominieren.
Und auch als Aufschläger wusste Ferrer zu überzeugen: Thiem kam im ersten Satz nicht einmal in die Nähe einer Breakchance. Nach 31 Minuten setzte der Österreicher einen Rückhand-Return neben die Seitenlinie, Satz verloren.
Chancen vergeben
Thiem wurde in der Woche von Cincinnati von Ex-Profi Galo Blanco betreut, neben Physiotherapeut Alex Stober hatte auch Kristina Mladenovic in der Box des Österreichers Platz genommen.
Den zweiten Satz begann Dominic Thiem noch aggressiver, kein Wunder: Die Statistik nach Durchgang eins hatte für Ferrer nur drei unerzwungene Fehler ausgewiesen. 17 hingegen bei Thiem. Der Spanier verschenkt keine Punkte, Dominic Thiem indes schon. Und musste trotzdem etwas ändern. Thiem musste im ersten Aufschlagspiel gleich wieder ein Break hinnehmen - nachdem er in einem Spiel, das länger als elf Minuten gedauert hatte, selbst mehrere Chancen zur erstmaligen Führung in einem Satz vergeben hatte.
Ferrer tat sich bei eigenem Aufschlag wesentlich leichter, fand zudem über die gesamte Matchdauer eine Position näher an der Grundlinie - und konnte so die Bälle des Österreichers früher nehmen. Thiem versuchte, den Schnitt zu variieren, vermehrt Longline-Bälle einzustreuen: vorerst vergeblich. Im sechsten Spiel ließ Ferrer als Aufschläger die Tür plötzlich dennoch einen Spalt breit offen, Thiem stürmte mit Verve durch. Um bereits im nächsten Spiel seinen Aufschlag wieder abgeben zu müssen. Nach 75 Minuten wehrte Thiem den ersten Matchball des Spaniers mit einem couragierten Angriff ab, den zweiten setzte der Österreicher mit der Vorhand weit ins Aus.
Mit seinem Erfolg glich David Ferrer in der internen Bilanz mit Dominic Thiem auf 1:1-Siege aus, das erste Treffen hatte die aktuelle Nummer acht der Welt in Rio de Janeiro 2016 für sich entschieden. Im Halbfinale wartet nun der Gewinner aus dem letzten Viertelfinale des Turniers: Rafael Nadal bekam es da mit Nick Kyrgios zu tun.