ATP Finals London: Dominic Thiem zeigt sich von seiner besten Seite
Bei seinem letzten Training vor dem Auftakt gegen Roger Federer (Sonntag, 21 Uhr, live bei Sky und ServusTV und in unserem Live-Ticker) kann Dominic Thiem voll überzeugen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
09.11.2019, 18:18 Uhr
Von Jens Huiber aus London
Mit den Trainingszeiten in der O2 Arena ist nicht zu spaßen. Vor allem der Center Court ist ein begehrtes Stück Tenniswiese, die Einheiten genau getaktet. Um 13 Uhr Ortszeit müssen sich also Matteo Berrettini und Daniil Medvedev verabschieden, Dominic Thiem und Rafael Nadal betreten das weite Rund - in kurzer Hose, obwohl die Temperaturen in der Halle noch eher vorwinterlich anmuten.
Thiem und Nadal haben ihre Tete-á-Tete nur kurz unterbrochen, sind vom kleineren Trainingsplatz auf den großen gewechselt, der Spanier hatte sich für den kurzen Weg immerhin einen massive Jacke übergeworfen. Über den Zustand des am vergangenen Samstag noch beleidigten Bauchmuskels beim Spanier kann nur spekuliert werden - beim Aufschlag jedenfalls lassen sich noch Einschränkungen erkennen. Die Slice-Variante wird unverhältnismäßig oft eingesetzt, richtig mit Tempo wird Nadal wohl erst am Montag aufschlagen.
Nadal sucht die Schuld nur bei seich selbst
Morgen könnte sich der Weltranglisten-Erste eigentlich zurücklehnen, sich womöglich den ersten Auftritt seines Trainingspartners Dominic Thiem gegen Roger Federer (live ab 21 Uhr bei Sky und ServusTV) ansehen. Ruhepausen sind allerdings im Duktus von Rafael Nadal eine fehlendes Attribut, im Zweifel kann er auch mit Coach Carlos Moya ein paar Bälle schlagen. Der übrigens eine hohe Jobsicherheit genießt, wie Nadal am Freitag beim Media Day noch angemerkt hatte: Wenn er denn ein Match verliert, und 2019 kam das nur schlanke sechs Mal vor, dann suche er den Fehler immer bei sich. Nie beim Trainer.
Dominic Thiem wiederum zeigte sich im letzten Test vor dem Match gegen Federer von seiner stärksten Seite. Spritzig wie wohl noch nie zuvor in dieser Phase einer Spielzeit, aber auch mit einigem Spielwitz, vor allem mit dem Rückhand-Slice. Sei es als Passierball, sei es als Stopp, den selbst ein auch im Training sehr schneller Nadal nicht erreicht. Und natürlich schlägt der Österreicher mit vollem Tempo auf.
Federer trainiert mit Tsitsipas
Was auch der Schlüssel zu einem möglichen fünften Erfolg im siebten Match gegen Federer sein könnte. Zwar versuchte sich Thiem auch im Training mit Nadal teilweise an hohen Spinbällen, London in der Halle ist aber nicht Indian Wells im Freien. Der Maestro andererseits hat sich einen Trainingspartner geholt, der immerhin so wie Thiem eine einhändige Rückhand anzubieten hat: Stefanos Tsitsipas. Aber auch für die beiden hat gegolten: Keine Minute länger als vorgeschrieben auf dem Platz.