Bresnik nimmt Thiem in die Pflicht
Das Saisonende von Dominic Thiem ist alles andere als erfolgreich verlaufen. Sein Trainer Günter Bresnik nimmt seinen Spieler jetzt in die Pflicht und will weiterhin hart mit dem Österreicher arbeiten.
von Maximilian Kisanyik
zuletzt bearbeitet:
20.11.2017, 17:13 Uhr
Der Langzeit-Coach des Lichtenwörthers erlebte mit seinem Schützling einen enttäuschenden Saisonendspurt - entmutigen lässt sich Bresnik aber nicht. "Was mir taugt, sind gute Leistungen. Ob die jetzt vom Ergebnis her erfolgreich sind, ist mir ziemlich wurscht", erklärte der Wiener bei Sky Sport Austria.
Allerdings ließen neben den fehlenden Ergebnissen auch Thiems Leistungen in letzter Zeit zu wünschen übrig. Bresnik geht dabei mit seinem Spieler hart ins Gericht: "Ich verstehe einfach nicht wie man 15 Punkte in Serie verlieren kann, wenn ich so Tennis spielen kann wie er. Und nichts ändere und den gleichen Stiefel weiterspiele", so der 56-Jährige. Zuletzt war Thiem bei den Nitto ATP World Tour Finals in London in der Gruppenphase gescheitert. Im entscheidenden Gruppenspiel verlor er gegen einen sichtlich angeschlagenen David Goffin glatt in zwei Sätzen. Ausreden lässt Coach Bresnik nicht gelten: "Das mentale Gequassel geht mir auf die Nerven. Es geht um reine Konzentration und es ist Disziplinsache."
Nur eine kurze Pause
Der "Dominator" wirkte in den vergangenen Wochen gehemmt und wie ausgewechselt auf dem Platz. Bei seinem Heimturnier in Wien musste er bereits in der zweiten Runde die Segel streichen und fand seitdem nicht mehr zu alter Form.
Nun soll eine kurze Pause Besserung bringen. "Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der Leistungen körperlicher Art erbringen muss, der durchs Nichtstun besser wird", fügte der Trainer an. Sich an alten Niederlagen aufzuhalten sei sowieso fatal, so Bresnik. Zudem solle man alte Wunden wie die Niederlage gegen Juan Martín del Potro bei den US Open ruhen lassen: "Er wird ständig gefragt zu dem Schwachsinn. Wie kann ich mich jetzt mit Niederlagen im August und September beschäftigen", fügte Bresnik an.
Das Wichtigste für seinen Schützling sei jedoch, dass sich Thiem nicht verweichlichen lässt und weiter hart an sich arbeitet: "Nach einer Niederlage kann man angefressen sein. Aber er ist nicht krank, es ist niemand gestorben - er hat ein Match verloren. Ich kann Leute zu Mimosen erziehen. Wenn ich ständig die Wehwechen anspreche und pflege, werden sie größer."