"Pico" sagt "Adios"

Neun Turniersiege, etwas mehr als acht Millionen US-Dollar Preisgeld und ziemlich viel Wehmut: Juan Monaco verabschiedet sich aus dem professionellen Tennissport.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 16.05.2017, 09:17 Uhr

Juan Monaco in seiner späten Schaffensphase

Tief drin im Bauch des Kitzbüheler Tennisstadions findet das Pressechor eine Galerie der historischen Plakate, die zur Bewerbung des traditionsreichen ATP-Turniers am Fuße des Hahnenkamms Verwendung gefunden haben. Zumeist haben die Verantwortlichen künstlerisch wertvolle Motive gewählt, in seltenen Fällen indes auch das Konterfei von Spielern, die mit ihrem Namen Zuschauer auf die Tribünen locken sollten.

Einer dieser seltenen Fälle war Juan Monaco, der Argentinier, der am Montag seinen Rücktritt vom professionellen Tennis bekannt gab. Zu sehen ist der mittlerweile 33-Jährige in seiner typischen Pose, die Augen auf den Ball fixiert, die Haare mähnenartig im Wind fliegend. 2007 hat Juan Monaco in Kitzbühel gewonnen, ein paar Wochen davor auch noch in Pörtschach, bei einer Veranstaltung, der im Vergleich zur 14-jährigen Karriere von Monaco nur eine äußerst kurze Lebensdauer beschieden war.

Schwere, richtige Entscheidung

Neun ATP-Titel sind es am Ende für Juan Monaco geworden, der letzte davon 2016 in Houston, natürlich auf Sand. 2012 hat er viermal auf der ATP-Tour triumphiert, unter anderem in Hamburg, der Lohn war der Vorstoß unter die zehn besten Spieler der Welt. "Auch wenn es mich sicherlich sehr nostalgisch werden lässt, bin ich mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung treffe", erklärte Monaco in einem über die sozialen Medien veröffentlichten Statement.

"Ein wundervoller und wichtiger Teil meines Lebens hat sein Ende gefunden. Ich ziehe mich aus dem professionellen Tennis zurück." In der laufenden Kampagne hat sich Juan Monaco lediglich dreimal versucht, das letzte offizielle Match auf der ATP-Tour wird die Niederlage gegen Dustin Brown in Houston bleiben. "Ich bedanke mich beim Tennissport für das, was er mir gegeben hat: Erziehung, Disziplin, Freundschaften und unvergessliche Momente." Unterzeichnet hat Monaco die Erklärung mit "Pico", jenem Namen, mit dem ihn seine Kumpels auf der Tour gerufen haben.

2014 ist Juan Monaco noch einmal nach Kitzbühel zurückgekommen, hat sich dort mit der nächsten Generation gemessen. Das Stadion war voll, auf der anderen Seite des Netzes ein Spieler, mit dem sich mittlerweile auch ganz gut werben lässt: Dominic Thiem. Die Niederlage Monacos fiel heftig aus, der Argentinier wird auf der Tour dennoch fehlen als einer, der die Fans mit seinem klassischen Sandplatztennis und dem außergewöhnlichen Kampfgeist begeistert hat.

Juan Monaco im Steckbrief

von Jens Huiber

Dienstag
16.05.2017, 09:17 Uhr