ATP Madrid: Medvedev motzt, siegt und wahrt seine Chance auf die Nummer 1
Daniil Medvedev hat beim ATP-Masters-Turnier in Madrid mit einem hart umkämpften Match das Achtelfinale erreicht.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
05.05.2021, 14:03 Uhr
Das der Sandplatz nicht die bevorzugte Spielwiese von Daniil Medvedev ist: Hat er mehrfach erwähnt. "Es gibt nichts, was ich an diesem Belag mag. Der Ball springt anders, man ist nach den Spielen sehr schmutzig. Es macht mir wirklich keinen Spaß, so zu spielen", so Medvedev vor wenigen Wochen über die rote Asche. Er denke auch nicht, dass sich hieran etwas ändern werde, erklärte er noch vorm Turnierstart in Madrid. "Ich denke, dass meine Schläge, meine Bewegungen und mein physisches Auftreten nicht zu Asche passen. In der ersten Woche auf Sand habe ich alles um mich herum gehasst. Ich hasse es einfach, auf dem Court zu sein. Das ist sehr selten für mich."
Dieser Hass scheint noch nicht verflogen. Medvedev schlug zwar am Mittwochmittag seinen Kontrahenten Alejandro Davidovich Fokina mit 4:6, 6:4 und 6:2 - allerdings nach einem heftigen Auf und Ab. Satz 1 lief gar nicht nach den Vorstellungen des Mannes aus Russland, woraus der kein Geheimnis machte. Nach dem verlorenen ersten Durchgang saß Medvedev auf seiner Bank und motzte: "Ich will auf diesem Belag nicht spielen!"
Medvedev: "Schlechten Belag kann ich nicht kaputtmachen"
Als Medvedev den Platz mit seinem Schläger wütend malträtierte und vom Schiedsrichter aufgefordert wurde, das zu lassen, sonst würde er den Platz beschädigen, konterte er: "Der ist schon kaputt. Es ist ein schlechter Belag. Einen schlechten Belag kann ich nicht beschädigen." Eine juristische Feinheit freilich, die wir mal so stehenlassen wollen.
Unzufrieden äußerte sich Medvedev nach dem Match vor allem über sich und seine schlechte Ausbeute an Breakchancen, speziell im ersten Satz. "Danach habe ich es geschafft, besser zu spielen. Am Ende war es ein gutes Match."
Medvedev ist jedenfalls weiter, im Achtelfinale trifft er auf Cristian Garin, der Dominik Koepfer mit 6:3 und 6:4 schlug.
Medvedev hat Chance auf Weltranglistenplatz 1
Medvedev hat damit auch seine Chance auf den Sprung an die Weltranglistenspitze gewahrt. Sollte er in Madrid oder Rom gewinnen und beim jeweils anderen Turnier ins Halbfinale kommen, würde er die neue Nummer 1 der Welt - sollte Novak Djokovic nicht mindestens das Finale von Rom erreichen. Der Djoker ist in Madrid nicht am Start. "Ich mag das Turnier, auch wenn ich womöglich nie etwas reißen werde", gab sich Medvedev aber noch zurückhaltend.
Klar ist, dass er sich hierzu deutlich steigern müsste - und vielleicht sogar etwas wie Sandplatzliebe empfinden sollte. Immerhin ist seine Serie von sechs Niederlagen am Stück auf Sand nun zu Ende gegangen.
Die gesamte Auslosung der Herren im Überblick
Alle Infos zum Turnier in Madrid