ATP Masters Madrid: Stefanos Tsitsipas und die boxferne Platzhälfte

Stefanos Tsitsipas hat sich in das Achtelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid gespielt. Die Frage ist: Wegen oder trotz der immerwährenden Beschallung aus seiner Box?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.05.2023, 11:02 Uhr

Stefanos Tsitsipas wirkt nicht immer happy - selbst nach Siegen
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas wirkt nicht immer happy - selbst nach Siegen

Es bedarf nun bitte findiger Statistiker, die mit Zahlen die Vermutung nahelegen, dass Stefanos Tsitsipas auf jener Seite eines Tenniscourts bessere Ergebnisse erzielt, die außerhalb der Hörweite seiner bekannt vokalen familiären Unterstützung liegt. Der boxferne Platzhälfte also.

Leute, die die Familie Tsitsipas schon sehr lange professionell begleiten, die es also wissen müssen, sagen: Apostolos Tsitsipas ist ein sehr kompetenter Tennistrainer. Und die Erfolge geben dem Vater von Stefanos ja recht: Zwei ATP-Masters-1000-Turniere hat der Junior gewonnen, zweimal das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers erreicht, die ATP weist alleine das Preisgeld für den griechischen Heroen auf mehr als 25 Millionen US Dollar aus.

Und doch wird man ja seit längerem das Gefühl nicht los, dass die Kombination Stefanos/Apostolos nicht nur fruchtbar ist. Vor allem, wenn Stefanos seine Matches bestreitet. Und, Achtung, vor allem auch, wenn Mutter Yulia Stepanova ebenfalls mit am Start ist. Wie bei den ersten beiden Auftritten von Stefanos in Madrid wieder sehr eindrücklich zu beobachten war.

Einzigartige Situation bei der Familie Tsitsipas

Apostolos hat auf Stefanos eingeredet - und von hinten gleichzeitig einen Kommentar abbekommen, den er natürlich nicht einfach so stehen lassen konnte. Für die TV-Zuschauer, die des Griechischen mächtig sind, mag das unterhaltsam sein. Für das Spiel von Stefanos Tsitsipas hilft es manchmal eher weniger. Gegen Sebastian Baez bedeutete Stefanos seiner Box jedenfalls, dass sie jetzt Pause habe.

Was auch die Frage aufwirft: Wem hat die Regelung, dass das Coaching auf der ATP-Tour erlaubt ist, nun mehr Freude gebracht? Apostolos, der endlich ungeahndet Anweisungen geben darf - oder doch Stefanos, der sich nun auch mal Widerrede erlaubt?

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Die Situation im Tsitsipas-Clan ist jedenfalls einzigartig im Spitzentennis. Ja, auch Alexander Zverev sr. sitzt ab und zu in der Box von Deutschlands Nummer eins und gibt hier und da einen Fachkommentar ab. Mutter Rune spielt da eher den Part der Eltern Djokovic, Nadal oder auch Alcaraz (wie jetzt in Madrid): Für die sportlichen Belange gibt es einen oder mehrere Coaches, der Rest des Clans ist zur moralischen Unterstützung aufgerufen.

Andererseits steht Stefanos Tsitsipas ja schon wieder im Achtelfinale eines 1000ers, in dem er heute in der Caja Magica auf Bernabe Zapata Miralles trifft. Ob wegen oder doch trotz der Dauerbeschallung aus seiner Box, das lässt sich nur schwer einschätzen.

Hier das Einzel-Tableau in Madrid

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von Jens Huiber

Dienstag
02.05.2023, 11:05 Uhr
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