ATP-Masters Montreal: Alexander Bublik zaubert „freihändigen“ Gegenstopp
In seinem Erstrunden-Match beim ATP-Masters-Event in Montreal gegen den US-Amerikaner Ben Shelton demonstrierte der Kasache Alexander Bublik wieder einmal seinen Hang zum Entertainment und spielte bei Matchball seines Gegners mit geworfenem Schläger einen „tödlichen“ Gegenstopp-Ball, der aber nach den Regeln nicht zählte.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
08.08.2024, 14:01 Uhr
Oft eilt Alexander Bublik der Ruf voraus, dass er bei aussichtslosen Spielständen öfters mal die nötige Konsequenz in seiner Berufsausübung vermissen lässt. Im Erstrunden-Match gegen Ben Shelton zeigte der Kasache jedoch bei Matchball seines Gegners beim Stand von 6:7 (4), 2:5, dass er trotz dreier laufender Möglichkeiten für den US-Amerikaner noch einmal alles in die Waagschale werfen wollte, um die Beendigung des Matches in diesem Moment zu verhindern.
Dabei startete der 27-jährige Bublik bei einem unerreichbar wirkenden Rückhand-Stoppball seines Gegners mit vollem Elan Richtung Netz. Als er jedoch erkannte, dass es läuferisch nicht mehr reichen wird, wählte er eine neue Variante, die in keinem Lehrbuch steht. Beim Herunterfallen nach dem ersten Aufspringen ließ er den Schläger im richtigen Moment los, der alleine weiter Richtung Netz segelte und dabei den Ball so außerordentlich traf, dass dieser als „tödlicher“ Gegenstopp auf er Seite des 21-jährigen Shelton landete.
Wie ernsthaft ihm die Ausübung noch war, zeigte sich darin, dass Bublik alles daransetzte, noch vor dem Netz zum Stehen zu kommen und selber das Netz nicht fehlerhaft zu berühren. Unter tosendem Lachen war beiden Spielern natürlich sofort klar, dass dieser Punkt an Shelton gehen wird, der damit das Match endgültig zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Zum einen berührte der weiter segelnde Schläger das Netz vor dem zweiten Aufspringen des Balls auf der Gegenseite, zum anderen zählt ein Schlag beim Tennis nur, wenn mindestens eine Hand am Schläger ist. Auch wenn der Weltranglisten-25. sportlich für seinen außergewöhnlichen Einsatz nicht belohnt wurde, wird er zumindest bei den weltweiten Tennisfans auf allen möglichen Kanälen mit seinem spektakulären Trick-Shot für wahre Begeisterung sorgen.
Gemeinsame Sache im Doppel
Die Stimmung auf dem Court war zwischen den beiden Spielern schon von Beginn an sehr von freundschaftlichem Umgang miteinander geprägt, schließlich treten die beiden regelmäßig zusammen im Doppel an und trafen später am Tag noch auf das Duo Jannik Sinner/Jack Draper. Auch wenn der Kasache dort mit einem 6:7 (2), 1:6 ebenfalls auf der Verliererseite stand, zeigte er auch dort immer wieder zur Freude der Zuschauer seine außergewöhnlichen Skills.
Hier das Einzel-Tableau aus Montreal
Hier das Doppel-Tableau aus Montreal