ATP-Tour: Die fünf besten österreichischen Matches 2023
Heute mal die rot-weiß-rote Brille: Wir haben jene fünf Partien mit österreichischer Beteiligung herausgesucht, die aus unserer Sicht am meisten Spaß gemacht haben.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.11.2023, 18:25 Uhr
#1: Sebastian Ofner vs. Fabio Fognini, Roland Garros, dritte Runde
Der Run aus der Qualifikation in das Hauptfeld von Roland Garros von Sebastian Ofner wird den österreichischen Tennisfans wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Nach drei Erfolgen in der Quali besiegte Ofner zunächst die beiden US-Amerikaner Maxime Cressy und Sebastian Korda. Um sich dann mit dem italienischen Altmeister Fabio Fognini messen zu müssen. Und das auf dem Court 14, dieser tiefer gelegten Arena, die ein kleines bisschen an den Pietrangeli im Foro Italico erinnert. Fognini mag seine besten Zeiten hinter sich haben, gegen Sebastian Ofner hat er an diesem Nachmittag aber noch einmal sein bestes Tennis ausgepackt. Ofi aber hält dagegen. Mit allem, was er hat. Und gewinnt mit 5:7, 6:3, 7:5, 1:6 und 6:4.
#2: Dominic Thiem vs. Stefanos Tsitsipas, Wimbledon, erste Runde
Die Court-Ansetzungen auch des All England Lawn Tennis Clubs sind manchmal unergründlich - und also mussten ein Grand-Slam-Champion und ein Publikumsliebling also auf dem nicht überdachten Court 2 ran. Was zur Folge hatte, dass sich das Match zwischen Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas über mehrere Tage hinzog. Und wohl das spannendste Match der ersten Runde brachte, bei dem ein paar wenige Bälle über den Ausgang entschieden (wie auch bei den anderen beiden Partien dieser beiden in Madrid und in Wien). Dass es am Ende Tsitsipas war, der mit 3:6, 7:6 (1), 6:1, 6:7 (5) und 7:6 (8) gewann, war einfach nur eine Laune des Schicksals.
#3: Dominic Thiem vs. Laslo Djere, Kitzbühel, Halbfinale
Wer dabei war, wird diese magische Stimmung am Fuße des Kitzbühler Horns immer noch im Herzen tragen. Laslo Djere hat eine seiner besten Partien des Jahres abgeliefert - aber Dominic Thiem hat sich mit dem Publikum im Rücken gewehrt. Und wie! Bei 5:6 im dritten Satz wehrte Thiem drei Matchbälle ab, im entscheidenden Tiebreak noch einmal zwei. Und zog dann eben doch in das Endspiel der Generali Open 2023 ein. Großartig. Endergebnis: Thiem vs. Djere 6:7 (3), 7:5, 7:6 (8).
#4: Filip Misolic vs. Daniel Evans, Stockholm, erste Runde
Schweden war für Filip Misolic in dieser Saison mehr als eine Reise wert. Zunächst erreichte der Steirer in Bastad im Sommer das Viertelfinale, verlor dort gegen Lorenzo Musetti. In Stockholm ging es nach überstandener Qualifikation nicht ganz so weit. Ein 6:4, 7:6 (1) gegen Daniel Evans ist aber unter allen Umständen aller Ehren wert. Vor allem aber auch auf Hartplatz in der Halle.
#5: Jurij Rodionov vs. Sebastian Baez, Astana, Achtelfinale
Wenn es bei Jurij Rodionov läuft, dann aber so richtig. Und dann hat auch ein Mann wie Sebastian Baez, der 2023 nicht nur auf Sand eine sehr starke Saison hingelegt hat, keinen Auftrag. Nein, das 6:2 und 6:4 von Jurij im Achtelfinale von Astana hat kein auch nur annähernd vergleichbares Drama gebracht wie die oben erwähnten Matches. Aber es hat gezeigt, welches Potenzial in Jurij Rodionov an guten Tagen steckt.