Australian Open 2025: Zverev mit reifer Leistung zum Premierensieg gegen Paul
Mit einer mental starken Leistung besiegte Alexander Zverev im Viertelfinale der Australian Open 2025 Tommy Paul in vier Sätzen und schaffte somit seinen ersten Sieg gegen den US-Amerikaner auf der Tour.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
21.01.2025, 10:50 Uhr
Hier das gesamte Match zum Nachlesen im Liveticker
Für Alexander Zverev konnte es vor der Viertelfinal-Partie der Australian Open 2025 gegen Tommy Paul nur die Losung geben, seine persönliche „US-Bilanz“ wieder in die richtige Richtung zu rücken. Diese hielt nicht nur bei den vier Niederlagen in Folge im letzten Jahr gegen den Kalifornier Taylor Fritz, sondern auch die beiden bisherigen Duelle auf der Tour gegen seinen heutigen Gegner gingen verloren.
Zverev startete im ersten Spiel mit starken Aufschlägen, musste aber nach zwei laufenden Spielbällen noch einmal über Einstand nachfassen. Paul suchte erwartungsgemäß seine Position nahe der Grundlinie und nahm die Bälle gewohnt früh im Aufsteigen. Nachdem der US-Amerikaner im fünften Spiel noch eine Break-Chance ausließ, packte er beim Stand von 5:5 mit seiner dritten Möglichkeit im Spiel zu. Mit dem Rücken zur Wand schlug Zverev noch einmal zurück und schaffte nach Abwehr eines Satzballs den Einzug in den Tiebreak. Dort war der 27-jährige auf dem Punkt zur Stelle und überließ seinem Gegner nur einen Punktgewinn.
Trotz Satzverlust übernahm der 27-jährige Paul auch zu Beginn des zweiten Akts früh die Initiative und holte sich die ersten drei Spiele, die er zu einer 5:2-Führung transportierte. Nachdem ein Ballwechsel vom Schiedsrichter unterbrochen wurde, da eine Vogelfeder vom Dach mitten auf den Platz segelte und eine vermeintliche Störung für die Spieler darstellte, echauffierte sich Zverev so sehr darüber, dass er eine Verwarnung bekam. Dennoch pushte sich der Hamburger daraufhin richtig und schaffte erneut das Comeback in den Tiebreak. Und auch dort dominierte der deutsche Olympiasieger von Tokio und gestattete seinem Gegenüber diesmal keinen Punktgewinn.
Auch im dritten Satz startete Paul sofort mit einem Break. Diesmal aber ließ der Weltranglisten-11. im Verlauf des Durchgangs nicht nach, während Zverev wie schon in vielen Phasen des Matches zu passiv agierte. Nach einem weiteren Aufschlagverlust des deutschen Davis-Cup-Spielers servierte der US-Amerikaner den deutlichen Satzgewinn ohne Punktverlust nach Hause.
Nach der Auszeit im dritten Satz kam Zverev wie verwandelt auf den Platz. Von Beginn an überzeugte er mit einer offensiveren Platzposition und ließ seinen Gegner überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Nach einer schnellen 5:0-Führung erspielte er sich mit einem Vorhand-Return-Winner den ersten Matchball, den Paul mit einem spektakulären Passierball abwehren und seinen Aufschlag nochmal halten konnte. Bei eigenem Aufschlag musste der zweifache ATP-Weltmeister noch einmal kurz zittern und zwei Breakbälle abwehren, ehe er mit seinem dritten Matchball den 7:6 (1), 7:6 (0), 2:6, 6:1-Erfolg nach 3:28 Stunden mit einem Ass fixieren konnte.
Im Anschluss an die Begegnung kommentierte Zverev im On-Court-Interview: „Eigentlich hätte ich die ersten beiden Sätze verlieren müssen, aber irgendwie habe ich es trotzdem geschafft, diese für mich zu entscheiden. Im vierten Satz habe ich dann mit Abstand mein bestes Tennis gespielt. Eigentlich spiele ich lieber die Night-Session, aber die ist heute zurecht für Novak und Carlos reserviert.“
Im Halbfinale wartet der Weltranglisten-2. auf den Sieger des Duells zwischen Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic und dem vierfachen Major-Champion Carlos Alcaraz.
Hier das Einzel-Tableau aus Melbourne