Australian Open: Angelique Kerber im Eisbad - endlich wieder zweite Woche
Angelique Kerber besteht einen kuriosen Härtetest und darf sich freuen: Erstmals seit einem Jahr hat sie die zweite Woche eines Grand-Slam-Turniers erreicht.
von SID
zuletzt bearbeitet:
25.01.2020, 13:11 Uhr
Nach dem Match ist für Angelique Kerber bei den Australian Open auch weiterhin vor dem Match, und so folgte sie am Samstag sogleich der gewohnten Routine: Erst mal "ausradeln" und "ausdehnen", dann ab in ein Eisbad. Die dreifache Grand-Slam-Siegerin achtet in diesen Tagen mehr denn je auf eine gute Regeneration, noch immer ist der linke Oberschenkel noch nicht völlig ausgeheilt.
Am Samstag war die Belastung groß, Kerber rannte und kämpfte 2:08 Stunden, ehe sie die wilde Italienerin Camila Giorgi mit 6:2, 6:7 (4:7), 6:3 niedergerungen hatte. Damit steht die 32 Jahre alte Kielerin erstmals seit den Australian Open des vergangenen Jahres wieder im Achtelfinale eines Grand Slams. Gegnerin wird Anastasia Pavlyuchenkova (Russland) sein. Eine unangenehme Aufgabe.
Kerber zurück im Achtelfinale
Kerber ist seit ihrer krachenden Niederlage im Achtelfinale von Melbourne 2019 (0:6, 2:6 gegen Danielle Collins/USA) von den größten Bühnen jeweils früh abgetreten: in der ersten Runde der French Open, als Titelverteidigerin in der zweiten Runde von Wimbledon, danach in der ersten Runde der US Open. Nun sagte sie nicht ohne Erleichterung: "Es ist großartig, in der zweiten Woche in Melbourne zu sein."
Zweite Woche, das ist bei einem Grand Slam erst mal das wichtige Etappenziel, dann hat sich das Feld auf 16 Spielerinnen reduziert. Dort hinzukommen war allerdings ein "harter Kampf", bekannte Kerber. Giorgi kann harte, ungemein schnelle Bälle schlagen, sie geht immer volles Risiko, was aber auch bedeutet: Die Anzahl ihrer Fehler kann die Anzahl ihrer Gewinnschläge schon mal übersteigen.
Zähes Match gegen Pavlyuchenkova
Bei ihrem dritten Sieg nacheinander im Melbourne Park profitierte Kerber von 65 sogenannten leichten Fehlern ihrer Gegnerin. Allerdings hielten sich Fehler und "Winner" bei der 102. der Weltrangliste ab dem zweiten Satz die Waage - es wurde deshalb bisweilen arg ungemütlich für Kerber. Am Ende verschlug die 28 Jahre alte Giorgi freilich auch den ersten Matchball von Kerber.
Auch gegen Pavlyuchenkova muss sich Kerber auf ein zähes Match einstellen. Ihre Bilanz gegen die Nummer 30 der Weltrangliste ist ausgeglichen (7:7), von den 14 Matches waren viele knapp, bei sechs gab es einen dritten Satz. "Es wird sicher nicht einfacher", sagt Kerber.