Australian Open: Finger weg vom Best-of-Five-Format!

Das erste Major des Jahres 2025 ist gerade mal vier Hauptfeld-Tage alt. Und hat dennoch schon ein paar typisch großartige Grand-Slam-Matches gebracht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 15.01.2025, 16:57 Uhr

Gael Monfils hat am Dienstag sein Nenngeld ausgespielt
© Getty Images
Gael Monfils hat am Dienstag sein Nenngeld ausgespielt

In der eher kurzen Saure-Gurken-Zeit im professionellen Tennis im vergangenen Herbst machte in der engeren Jourmalisten-Bubble tatsächlich die Frage die Runde, ob man denn nicht schon bei diesen Australian Open 2025 bis zum Achtelfinale der Männer nur noch im Best-of-Three-Format spielen sollte. Angeblich würde darüber ernsthaft diskutiert werden. Wie bitte? Zum Glück hat man davon in Spielerkreisen und auch von Seiten der ATP oder Tennis Australia nichts gehört.

Denn es mag schon sein, dass die Aufmerksamkeitsspanne der nachfolgenden Generationen gerade mal für die Hälfte der Hälfte einer Halbzeit im Fußball reicht. Aber unter den Spielern und den über viele Jahre gereiften Tennisfans wäre eine derartige Verkürzung nicht wohl gelitten. Man muss ja nicht jedem Trend nachrennen, zumindest nicht bei den vier größten Events.

Medvedev wäre schon draußen

Wenn man also dieser Tage sieht, wie Stan Wawrinka gegen Lorenzo Sonego noch einmal alles auspackt, um in einen fünften Satz zu kommen (und dieses dann trotz klarer Chancen nicht schafft), oder mit Gael Monfisl ein weiterer Veteran das Aufschlagwunder Giovanni Mpetshi Perricard über die volle Distanz entschärft, dann muss man dem Charme des Grand-Slam-Tennis doch erliegen. Und ja: Wir sind auch bei fünf Sätzen zwischen Zizou Bergs und Facundo Diaz Acosta bis zum letzten Ballwechsel dabei!

Ganz zu schweigen von den Partien am heutigen Mittwoch, die ja schon früh mit dem Fünf-Satz-Erfolg von Tomas Machac gegen Reilly Opelka einen Höhepunkt für Ausdauerschauer zu bieten hatte. Und mit dem Sieg von Aleksandar Vukic gegen Sebastian Korda über die volle Distanz auch eine Überraschung.

Dass früher oder später der Preis für zu große Anstrengungen in den ersten Runden zu zahlen sein wird, weiß niemand besser als Alexander Zverev, der sich schon öfters in unnötig lange Duelle in der ersten Turnierwoche verstrickt hat. Andere wiederum scheinen die Extra-Einheiten auf dem Court ganz gut gebrauchen zu können. Wie etwa Daniil Medvedev, der nach längerer Pause gegen Kasidit Samrej sein Nenngeld ausgespielt hat. Und nur deshalb noch im laufenden Wettbewerb ist, weil eben nicht Schluss war, als sein thailändischer Gegner mit 2:1-Sätzen in Führung gegangen war. 

Hier das Einzel-Tableau der Australian Open 2025


 

von Jens Huiber

Mittwoch
15.01.2025, 21:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.01.2025, 16:57 Uhr