Australian Open: "Größter Sieg" - Hochemotionaler Novak Djokovic bricht in Tränen aus
Novak Djokovic ließ seinen Emotionen nach dem triumphalen Titelgewinn in Melbourne freien Lauf und sprach von seinem "größten Sieg".
von SID/red.
zuletzt bearbeitet:
29.01.2023, 16:38 Uhr
Novak Djokovic kletterte wild jubelnd in seine Box und brach dann völlig überwältigt zusammen. Fast eine Minute lag der serbische Volkshand auf dem Boden und weinte hemmungslos. Seine Mutter und sein Team beugten sich besorgt über den Tennis-Topstar, küssten und streichelten Djokovic, als er sich langsam wieder berappelte.
Der serbische Volksheld ist ein Jahr nach seiner demütigenden Ausweisung mit einer Meisterleistung zurück auf den Thron der Australian Open gestürmt. Der 35-Jährige bezwang im Finale des Grand-Slam-Turniers von Melbourne nach zwei Wochen voller Turbulenzen den elf Jahre jüngeren Griechen Stefanos Tsitsipas triumphal mit 6:3, 7:6 (4), 7:6 (5).
Emotionaler Zusammenbruch
"Dieses Turnier war eine der größten Herausforderungen in meinem Leben, wenn man die Umstände bedenkt", sagte Djokovic, nachdem er um 23.05 Uhr Ortszeit mit einer 22 auf seiner Jacke den Norman Brookes Challenge Cup in die Höhe gestemmt hatte: "Es ist mein wahrscheinlich größter Sieg. Ich bin emotional zusammengebrochen, als ich meine Mutter und meinen Bruder umarmt habe."
Djokovic verschaffte sich große Genugtuung und schloss mit seinem insgesamt 22. Major-Triumph zu Rafael Nadal auf, der bislang alleiniger Rekordchampion war. In Melbourne gelang ihm im zehnten Finale der zehnte Triumph und der Sprung zurück an die Spitze der Weltrangliste - danach fiel eine riesengroße Last ab.
Tsitsipas "krönt" Djokovic zu GOAT
"Da realisiert man, was alles in so einem Spieler vorgeht", sagte sein Ex-Trainer Boris Becker bei Eurosport: "Wieviel Druck, welche Belastung, die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit. Er hat es wieder einmal allen gezeigt."
Das erkannte auch der schwer enttäuschte Tsitsipas an, der schon 2021 im Finale der French Open den ersten Grand-Slam-Sieg für Griechenland verpasst hatte. "Er ist der Größte, der je einen Tennisschläger in der Hand gehalten hat, ganz sicher", sagte der 24-Jährige.
Motivation: Weitere Slam-Siege
Zuletzt wurde sein Vater Srdjan von pro-russischen Personen für Bilder "missbraucht", wie Djokovic es ausdrückte. Zum großen Finale hätte Djokovic Senior zwar in die Box zurückkehren können, der Platz neben seiner Frau Dijana Djokovic blieb aber nach einer gemeinsamen Entscheidung leer. "Das schmerzt mich und ihn, wir haben uns natürlich aber nach dem Match gesehen", sagte Novak Djokovic.
Und er kündigte später an, dass es nicht sein letzter wichtiger Titel bleiben soll: "Natürlich bin ich motiviert, so viele Slams wie möglich zu gewinnen. Das ist die größte Motivation."
Das Männer-Tableau aus Melbourne.