Australian Open: Julia Görges scheitert zum Auftakt überraschend an Danielle Collins
Die Wimbledon-Halbfinalistin musste sich gleich zu Beginn des ersten Grand-Slam-Turniers 2019 mit 6:2, 6:7 (5:7), 4:6 der äußerst "unangenehmen" Danielle Collins (USA) geschlagen geben. Dabei fehlten "Jule" nur zwei Punkte zum Sieg.
von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet:
14.01.2019, 11:40 Uhr
Nach 2:24 Stunden verwandelte Collins in der Margaret Court Arena ihren ersten Matchball und trotzte auch der trockenen Hitze von 32 Grad Celsius. Damit platzte auch schon überraschend früh ein mögliches "deutsches" Achtelfinale gegen Angelique Kerber.
"Jetzt ist natürlich Enttäuschung bei mir da, das ist doch klar", sagte Görges und meinte: "In den ersten beiden Sätzen habe ich solide gespielt, dann habe ich das Match leider aus den Händen gegeben. Es ist eine bittere Niederlage, aber ich werde auch positive Dinge mitnehmen."
Bei keinem anderen Major hatte Görges so viele Partien gewonnen
Dabei hatte Görges einen optimalen Auftakt ins neue Tennis-Jahr gefeiert und beim Turnier in Auckland/Neuseeland erstmals in ihrer Karriere einen Titel verteidigt. "Ich bin sehr zufrieden und froh, dass ich schon so viele Partien spielen durfte", sagte die 30-Jährige vor ihrem Auftakt beim "Happy Slam", bei dem sie schon dreimal im Achtelfinale stand - zuletzt 2015.
Bei keinem anderen Major hat sie übrigens schon so viele Begegnungen gewonnen wie bei der Veranstaltung am Yarra River.
Und Görges hatte am Montag nicht viel Zeit, um vor dem Auftakt auf großer Bühne nervös zu sein. Ihre Partie gegen Miami-Halbfinalistin Collins, die als Nummer 35 der Welt eine Setzung nur knapp verpasst hatte, war als erstes Match in der zweitgrößten Arena (Zuschauer-Kapazität: 10.000) angesetzt.
Guter Start von Görges - aber Collins blieb brandgefährlich
Bei ihrem ersten Aufschlagspiel musste "Jule" zunächst zwei Breakbälle abwehren - und holte sich mit ihrem ersten Ass dann doch noch das Spiel zum 1:1.
In der Folge war Görges zunächst die dominantere Spielerin und agierte besonders auch beim Return aggressiv.
Gleich ihre erste Chance nutzte sie, nahm Collins das Service zum 2:1 ab - und führte wenig später mit 5:2. Bei den Seitenwechseln ließen sich beide Spielerinnen Eiswesten reichen.
Nach exakt einer halben Stunden holte sich die Favoritin den ersten Satz - mit einem Ass beim zweiten Aufschlag. In der Box schauten Coach Michael Geserer sowie Physio Florian Zitzelsberger zufrieden drein.
"Jule" war nur zwei Punkte vom Sieg entfernt
Doch die aufschlagstarke Collins - von der Spielanlage Görges nicht unähnlich - zeigte in der Folge immer wieder ihre Qualitäten und varrierte geschickt. Die Bad Oldesloerin musste im vierten Spiel des zweiten Durchgangs erstmals ihren Aufschlag abgeben und lag wenig später mit 1:4 zurück.
Den Faden verlor Görges aber nicht, sondern spielte druckvoll weiter. Was belohnt wurde: Ihr gelang das Break zum 6:5, doch das Match ausservieren, das konnte sie unmittelbar danach nicht, obwohl sie beim 30:0 nur noch zwei Punkte vom Sieg entfernt war. Collins indes nutzte im Tiebreak ihre Chancen und schaffte den Satzausgleich.
Danach gab es wegen der Hitze eine zehnminütige Unterbrechung, aus der Collins wacher zurückkam. Die Rechtshänderin von der Westküste Floridas führte nach zwei Breaks mit 3:1. In den entscheidenden Phasen unterliefen Görges zu viele Fehler (44 Unforced errors bei 47 Winnern).
Görges genoss in der Off Season die Zeit Zuhause
Görges hatte in der Vorbereitung vor allen Dingen an der Fitness ("Da kann man nie genug tun") und am Service gearbeitet ("Das ist ein wichtiger Baustein in meinem Spiel"). Aber auch noch an anderen "kleinen Dingen", über die sie im Vorfeld gar nicht so ausführlich sprechen wollte.
Und die deutsche Nummer zwei hatte es genossen, endlich mal viel Zeit in ihrer Wahlheimat Regensburg zu verbringen. "Ich war zwei Monate Zuhause, was selten ist. Das war einfach etwas Schönes."
Den Auftakt bei einem ihrer Lieblingsturniere hatte sich Görges aber anders vorgestellt.
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