Australian Open: Novak Djokovic nach Sieg über Alexander Zverev: "Werde auch morgen nicht trainieren"
Novak Djokovic hat im Anschluss an seinen hauchdünnen Viertelfinalerfolg über Alexander Zverev über seine Verletzung gesprochen und bestätigt, auch am morgigen Mittwoch nicht trainieren zu wollen.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
16.02.2021, 20:15 Uhr
Es ist seit Tagen das dominierende Thema der diesjährigen Australian Open: Der Fitnesszustand des Novak Djokovic. Der Serbe hatte sich augenscheinlich in seinem Drittrundenduell mit Taylor Fritz verletzt und in der Folge auch keinen Hehl daraus gemacht, körperlich stark angeschlagen zu sein. Nach seinem Achtelfinalerfolg über Milos Raonic meinte der Branchenprimus etwa, nur nicht aufgegeben zu haben, weil es sich bei dem Turnier eben um ein Grand Slam handle.
Nun - den körperlichen Wehwechen zum Trotz - steht der achtfache Australian-Open-Sieger bei seinem Lieblingsturnier zum neunten Mal im Halbfinale, wo er gegen den Russen Aslan Karatsev als ganz großer Favorit ins Rennen gehen wird. Der Russe ist die Überraschung des Turniers, spielte sich als Qualifikant vollkommen aus dem Nichts in ein Major-Halbfinale. Dementsprechend unbeschrieben ist dieses Blatt auch für Novak Djokovic, wie dieser im On-Court-Interview nach seinem Sieg über Sascha Zverev auch offen zugab: "Ich habe ihn vor den Australian Open noch nie spielen gesehen", erklärte der Serbe.
Karatsev "beeindruckt" Djokovic
Nun, während den Australian Open, habe ihn der Russe jedoch "beeindruckt", wie Djokovic erklärte. "Ich habe einige Matches von ihm während dem Turnier gesehen, er hat viele mit seiner Beweglichkeit und seiner Kraft aus dem hinteren Teil des Platzes beeindruckt. Flache Rückhand, tolle Vorhand, ein Spieler aus der russischen Schule, der in der Lage ist, das Spiel von hinten mit guten Vorhänden zu diktieren. Sein Turnier ist spektakulär: er kam nach zwei Sätzen gegen Felix (Anm. Auger-Aliassime) zurück und heute war er sehr solide gegen Grigor (Anm. Dimitrov)", so Djokovic in der Pressekonferenz nach seinem Halbfinaleinzug.
Die Vorbereitung auf das Duell mit dem Russen wird für Djokovic unterdessen ganz speziell verlaufen, wie dieser in der Pressekonferenz erklärte: "Morgen werde ich auch nicht trainieren. Das ist etwas, was ich noch nie erlebt habe, ich hatte noch nie diese Art von Verletzung während eines Grand Slams", so der 17-fache Grand-Slam-Champion. Nun liege sein Fokus ganz klar auf der Erholung, je mehr er sich nun ausruhe, desto besser werde er sich im Halbfinale fühlen. "Deshalb werde ich morgen nicht trainieren", so der Serbe.
Djokovic: "Bin auf dem richtigen Weg"
In Hinblick auf seine Verletzung hat das Duell mit Zverev indes auch etwas Positives zutage gefördert, wie Djokovic erklärte: "Vom Beginn des zweiten Satzes an habe ich mich nach der dritten Runde gegen Fritz am besten gefühlt, in dem Moment, als die Verletzung auftrat. Das bedeutet, dass ich auf dem richtigen Weg bin, und ich drücke die Daumen, dass das auch in den nächsten zwei Tagen so bleibt. Ich möchte mit meiner gleichen Routine weitermachen, mit meiner gleichen Strategie. Ich glaube nicht, dass ich trainieren muss, weil ich an irgendetwas arbeiten muss. Ich habe genug Tennis gespielt in den letzten Monaten und ich habe viel Spielrhythmus bekommen."
Für Djokovic geht es nun darum, auch sein neuntes Halbfinale bei den Australian Open zu gewinnen. Immer wenn der Serbe diese Runde beim Grand Slam in Down Under erreicht hat, hat der 33-Jährige das Turnier auch für sich entschieden. So auch im Vorjahr, als der Weltranglistenerste Dominic Thiem in fünf Sätzen niederringen konnte. Damals war der 17-fache Grand-Slam-Champion topfit - heuer steht das Turnier für den Mann aus Belgrad jedoch unter einem vollkommen anderen Stern.