Australian Open: Serena Williams verliert gegen Karolina Pliskova und verpasst Halbfinale
Der US-Superstar musste sich in einem spannenden Viertelfinale mit einigen Wendungen der Tschechin Karolina Pliskova (Nr. 7) 4:6, 6:4, 5:7 geschlagen geben. Dabei vergab "Drama Queen" Williams vier Matchbälle und knickte im dritten Satz böse um.
von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet:
23.01.2019, 09:34 Uhr
Nach 2:10 Stunden verwandelte die ehemalige US-Open-Finalistin Pliskova ihren dritten Matchball und steht erstmals seit den French Open 2017 wieder in einem Major-Halbfinale.
Am Donnerstag trifft die tschechische "Ace Queen" auf New-York-Championesse Naomi Osaka (Nr. 4). Die Japanerin hatte am Mittwoch Elina Svitolina (Ukraine/Nr. 6) mit 6:4, 6:1 bezwungen. Die 37-jährige Williams muss damit weiter auf ihren 24. Grand-Slam-Titel warten - und kann sich auch vorerst nicht für die im vergangenen September in Flushing Meadows erlittene Endspielniederlage gegen Osaka revanchieren.
Pliskova bleibt damit auch im Rennen um den Sprung an die Spitze der Weltrangliste, in dem jetzt nur noch noch ihre Landsfrau Petra Kvitova und Osaka mitmischen.
In der anderen Partie um den Einzug ins Finale des mit umgerechnet rund 38,45 Millionen Euro dotierten Hartplatz-Spektakels am Yarra River stehen sich die zweimalige Wimbledonsiegerin Kvitova (Tschechien/Nr. 8) und die ungesetzte Kerber-Bezwingerin Danielle Collins (USA) gegenüber.
Pliskova begann ihren vierten Vergleich mit Williams hochkonzentriert und bestach durch eine starke Aufschlagquote. Im ersten Satz ließ die 26-Jährige keinen einzigen Breakball zu und nahm ihrer Konkurrentin früh das Service zur eigenen 2:1-Führung ab, nachdem Williams einen Volley ins Netz setzte. Den ersten Durchgang holte sich Pliskova nach 40 Minuten bezeichnenderweise mit ihrem zweiten Ass.
Pliskova zunächst mit starker Aufschlagquote - Serena genervt
Die an Position 16 gesetzte Williams, in deren Players Box erneut Vogue-Chefin Anna Wintour Platz genommen hatte, wirkte ein wenig genervt. Erst recht, als sie nur wenig später nach einem verschlagenen Rückhand-Slice ins Netz erneut ihren Aufschlag verlor und mit 2:3 ins Hintertreffen geriet.
Doch unmittelbar danach fing Pliskova ein wenig an zu wackeln. Sie ermöglichte Williams, der siebenmaligen Aussie-Open-Königin, ihre ersten drei Breakbälle des Spiels, diese Chance ließ sich die 37-Jährige nicht entgehen und glich aus.
Die Tschechin wurde nun fehleranfälliger, während Williams geduldiger auf ihre Chance wartete. Bei ihrem ersten Satzball profitierte die ehemalige Nummer eins von einem Rückhand-Error der Weltranglistenachten, die 2018 den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gewonnen hatte.
"Drama Queen" Williams verletzte sich beim ersten Matchball
Im entscheidenden Durchgang agierte Serena zunächst äußerst effektiv. Ein Raunen ging durchs Publikum, als ihr mit einem Vorhand-Cross-Return auf die Seitenlinie das Break zum 3:1 gelang. Im anschließenden Aufschlagspiel hatte sie auch dank zwei Assen keine Mühe.
Allerdings verletzte sich Williams bei ihrem ersten Matchball beim Stand von 5:1, als sie mit dem linken Fuß böse umknickte. Pliskova nutzte die offensichtliche Beeinträchtigung der 37-Jährigen aus, hatte aber zuvor trotzdem noch ein paar bange Momente zu überstehen, als Serena beim Stand von 5:4 ihre Matchbälle zwei bis vier vergab. Der Rest ist Geschichte...