Carlos Alcaraz – Mini-Delle mit großem Effekt?

Nach den beiden Major-Titeln im Sommer in Paris und London und der olympischen Silbermedaille nimmt sich das frühe Ausscheiden von Carlos Alcaraz beim Masters-Event in Cincinnati auf den ersten Blick als kleiner Betriebsunfall aus. Dennoch könnte diese Niederlage weitreichendere Folgen haben.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 17.08.2024, 16:01 Uhr

Getty Images
© Getty Images
Im Hinblick auf die Setzung bei den US Open könnte sich das frühe Aus in Cincinnati für Carlos Alcaraz noch rächen.

Die Enttäuschung nach der frühen Niederlage beim 1000er-Turnier in Cincinnati gegen den französischen Altmeister Gael Monfils stand Carlos Alcaraz auch bei der anschließenden Pressekonferenz noch ins Gesicht geschrieben. Selbstkritisch wollte der 21-jährige auch nichts schönreden: „Ich habe das Gefühl, dass es das schlechteste Match war, das ich jemals in meiner Karriere gespielt habe“. Dabei konnte er im Vorfeld keine Anzeichen für diese Leistung ausmachen: „Ich habe in diesem Turnier wirklich gut trainiert. In den Tagen davor fühlte ich mich großartig, um den Ball gut zu treffen und mich gut zu bewegen.“

Auch wenn der vierfache Grand-Slam-Champion kein Freund von Ausreden ist und die Fehler selbstreflektiert immer bei sich selbst sucht, spielten ihm die diesjährigen Bedingungen nicht gerade in die Karten. Selbst der Turnierdirektor warb anlässlich der zügigen Haupt-Courts mit dem Slogan der „schnellsten Cincinnati Open aller Zeiten“. Dennoch stieß dem Spanier das unterschiedliche Tempo der Plätze etwas auf: „Wahrscheinlich hatte ich das Gefühl, dass es auf dem Center Court eine andere Sportart war als auf den anderen Courts. Die Bälle waren auf dem Center Court viel schneller und springen viel mehr als auf den anderen Courts.“

Neben der akuten sportlichen Enttäuschung dürfte den Weltranglisten-3. aber vor allem die arithmetische Chance wurmen, die er mit seiner frühen Niederlage verpasst hat. Zwar hatte der spanische Davis-Cup-Spieler im Vorjahr das Finale in Cincinnati erreicht, in dem er sich Novak Djokovic nach vergebenem Matchball geschlagen geben musste. Doch nachdem der Serbe seine Auszeit nach dem Olympia-Triumph bis zu den US Open ausgedehnt hat, rechnete Alcaraz bestimmt mit einem für ihn angemessenen Turnierverlauf, verbunden mit dem Sprung auf Platz 2 im ATP-Ranking, mit dem er beim letzten Major des Jahres an Position 2 gesetzt worden wäre und somit ein frühes Aufeinandertreffen mit dem topgesetzten Jannik Sinner ausgeschlossen wäre.

Im schlimmsten Falle könnte der Ivorer sogar noch von Alexander Zverev überholt werden, der mit einem Turniersieg in Ohio sogar auf Platz 2 im Ranking klettern könnte. Dennoch schlägt Alcaraz am Ende der „Selbstabrechnung“ wieder optimistischere Töne im Hinblick auf die US Open an: „Trotz der Niederlage werde ich weiterhin mit dem Glauben nach New York reisen, dass ich jede Veranstaltung gewinnen kann.“

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Djokovic Novak
Monfils Gael
Sinner Jannik
Carlos Alcaraz

von Dietmar Kaspar

Samstag
17.08.2024, 18:27 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.08.2024, 16:01 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Djokovic Novak
Monfils Gael
Sinner Jannik
Carlos Alcaraz