Coco Gauff über ihre berühmte "Black Lives Matter"-Rede: "Ich muss meine Plattform nutzen"

Coco Gauff hatte im Rahmen der "Black Lives Matter"-Bewegung in die USA eine Rede gehalten, die um die Welt ging - und die eigentlich zunächst gar nicht geplant war.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 10.08.2020, 13:02 Uhr

Cori Gauff hat in Wimbledon viel Aufmerksamkeit generiert
© GEPA Pictures
Cori Gauff

Gauff hatte Anfang Juni in Delray Beach an einem stillen Protest nach der Tötung von George Floyd teilgenommen und dort eine beeindruckende Rede gehalten, die viral ging./

Gauff erklärte, wie traurig es sei, dass sie hier stehen und gegen dasselbe protestieren müsse, gegen das bereits ihre Großmutter vor 50 Jahren protestiert hatte. Sie forderte dazu auf, aktiv zu werden, die Leute aufzuklären. "Das Schweigen der guten Menschen ist schlimmer als die Brutalität der schlechten Menschen", zitierte sie auch den US-Bürgerrechtler Martin Luther King. "Es ist nicht eure Sache, den Mund aufzumachen um zu sagen: 'Lil Uzi Vert ist mein Lieblingskünstler, aber es geht mich nichts an, was George Floyd passiert ist.'"

Sie sei 8 Jahre alt gewesen, als Trayvon Martin getötet wurde, "wieso muss ich jetzt mit 16 Jahren hier stehen und erneut einen Wandel fordern? Es bricht mir das Herz." Und Gauff versprach, immer ihre Plattform (als prominente Tennisspielerin) entsprechend zu nutzen.

Gauff: "Viel von meiner Großmutter gelernt"

Vor ihrem Turnierstart in Lexington erklärte die Weltranglisten-53. nun, wie es überhaupt zu ihrer Rede kam - nämlich völlig ungeplant. "Als ich an dem stillen Protest teilnehmen wollte, war gar nicht angedacht, dass ich spreche. Man hat mich zwei Minuten vorher gefragt." Sie habe viel von ihrer Großmutter gelernt, "und ich hatte das Gefühl, dass mich das auf diesen Moment vorbereitet hat." Sie habe sich zudem aufgrund ihrer großen Plattform verantwortlich gefühlt, "es wäre falsch gewesen, ruhig zu bleiben".

Die 16-jährige Gauff startet in dieser Woche erstmals seit den Australian Open wieder ins Wettkampftennis. In Melbourne hatte sie nach einem Sieg über Titelverteidigerin Naomi Osaka erst im Achtelfinale gegen die spätere Siegerin Sofia Kenin verloren. In Lexington trifft Gauff zu Beginn auf eine Qualifikantin.

von Florian Goosmann

Montag
10.08.2020, 16:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.08.2020, 13:02 Uhr