Das kleine Risikospiel des Novak Djokovic
Mit dem Verzicht auf einen Start in Cincinnati hat Novak Djokovic wohl einen schwierigeren Weg zum Titel bei den US Open 2024 in Kauf genommen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.08.2024, 12:42 Uhr
Novak Djokovic ist alles zuzutrauen. Immer und überall. Und also auch der Titel bei den bald beginnenden US Open. Carlos Alcaraz wiederum hat in Sachen Glaubwürdigkeit schon fast das Level von Djokovic erreicht. Darunter fällt auch ein Auftaktsieg beim ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati gegen entweder Gael Monfils oder Alexei Popyrin. Und ein weiterer Matchsieg.
Dann aber würde der Spanier in der ATP-Weltrangliste an Novak Djokovic vorbeiziehen. Und das würde bedeuten, dass Djokovic, der sich am Montag noch in Serbien für seinen Olympiasieg hat feiern lassen, auf dem Weg zu einer Titelverteidigung in Flushing Meadows und damit seinem 25. Major-Erfolg im schlimmsten Fall Alcaraz und Jannik Sinner besiegen müsste. Denn als dann Nummer drei würde Djokovic im Halbfinale auf den einen. Und im Endspiel auf den anderen treffen. Wenn das Turnier denn nach Papierform läuft.
Risiko von Djokovic überschaubar
Das ist aber keineswegs sicher. Denn angefangen bei Alexander Zverev gibt es ja genügend Spieler, die beim letzten Major der Saison 2024 noch einmal anschreiben wollen. Andrey Rublev, in Montreal plötzlich wiedererstarkt, gehört da eher nicht dazu: Der Russe ist bei den vier größten Turnieren des Tenniswelt bekanntlich noch nie über das Viertelfinale hinausgekommen.
Das Risiko, das Novak Djokovic mit dem Verzicht auf Cincinnati eingeht, ist also überschaubar groß. Denn auch wenn er in diesem Jahr noch auf den Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier wartet, so hat es doch außerordentlicher Leistungen und Umstände bedurft, dass die Titel bei den Australian Open an Jannik Sinner und in Roland-Garros und in Wimbledon an Carlos Alcaraz gegangen sind.
Einen Novak Djokovic mit dem Schwung des olympischen Goldes möchte niemand zum Gegner haben.
Hier das Einzel-Tableau in Cincinnati