Davis Cup: Dominik Koepfer - aus College-Tagen für Auswärtspartien gestählt
Dominik Koepfer wird für das deutsche Team die Davis-Cup-Partie in Ungarn eröffnen (ab 15 Uhr live beim Tennis Channel und bei DAZN). Mit der Atmosphäre in Tatabanya sollte der Ex-College-Spieler gut zurecht kommen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.02.2024, 07:00 Uhr
Von Jens Huiber aus Tatabanya
Die Rice Universität im Bundesstaat Texas wird von zuverlässigen Quellen im Internet als eine Bildungseinrichtung ausgewiesen, die im alljährlichen Ranking unter den 20 besten der USA aufscheint. Das mag für die Bildung gelten. In Sachen Etikette rund um den College-eigenen Tennisplatz gibt es womöglich aber Luft nach oben. Dominik Koepfer jedenfalls, musste nicht lange darüber nachdenken, welche Gastspiele ihm während seiner Zeit als Collegespieler am wenigsten Freude gemacht haben: „Nach Rice sind wir nie gerne gefahren.“
Der Sportkomplex in Tatabanya, in dem Deutschland ab heute in den Davis-Cup-Qualifiers gegen Ungarn antritt, würde sich auch am Campus der Rice University gut machen. Mit der durch die erwarteten 6.500 Fans in der Halle verursachten Lärmkulisse wird Koepfer dank seiner Erfahrungen gut auskommen. Betrunkene Teenager werden Tatabányai Multifunkcionális Csarnok die Ausnahme bleiben.
Struff möchte offensiv bleiben
Koepfer geht als deutsche Nummer zwei ins Rennen, Jan-Lennard Struff rückt nach der Absage von Alexander Zverev in die Spitzenposition. Die beiden Deutschen hätten es gerne etwas schneller gehabt, der Spielansatz wird wie gewohnt offensiv bleiben. Er werde ganz sicher nicht an der Grundlinie zu „grinden“ beginnen, erklärte etwa Struff in der (sehr kleinen) deutschsprachigen Presserunde.
Am Donnerstag gab es zwei Trainingseinheiten in der naturgemäß noch leeren Halle, in der aber auch im Eingangsbereich noch wenig darauf hinwies, dass hier ein Länderkampf von Bedeutung stattfinden soll. Vor Jahresfrist hatte Deutschland ja zuhause in Trier gegen die Schweiz mit 2:3 verloren, damit die Qualifikation für die Zwischenrunde verpasst. Was dem Deutschen Tennis Bund die Möglichkeit genommen hat, wie schon 2022 eine der vier Zwischenrunden im September auszurichten.
Es könnte das letzte Jahr sein, in dem der Davis Cup im gängigen Format ausgetragen wird. Denn Kritik hagelt es von allen Seiten. Änderungsvorschläge dagegen schon weniger. Einigen können sich alle Interessierten wohl auf eines: Dass es richtige Heim- und Auswärtsspiele geben soll. Zumindest im Februar 2024 werden Dominik Koepfer und das deutsche Team heute eines erleben.