Davis Cup: Können die Niederländer Titelverteidiger Italien stoppen?
Die Niederlande sind noch nie im Finale des Davis Cups gestanden, die Italiener sind in Málaga als Titelverteidiger gestartet. Ungleicher könnten die Rollen vor dem heutigen Endspiel kaum verteilt sein.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.11.2024, 20:53 Uhr
Hand hoch, wer aus dem Kopf weiß, welcher Nation es zuletzt gelungen ist, zwei Mal hintereinander der Davis Cup zu gewinnen. Na? Richtig: Die Tschechische Republik war’s, die 2012 zuhause gegen Spanien und im Jahr darauf in Belgrad gegen Serbien den wichtigsten Mannschaftstitel im Tennissport geholt hat. Seitdem durften sich Roger Federer (2014), Andy Murray (2015) oder Juan Martin del Potro (2016) mit ihren Nationalteams freuen. Und nach Einführung des neuen Formats auch Daniil Medvedev 2021 oder die Kanadier. Mit Félix Auger-Aliassime und Denis Shapovalov 2022.
Und nun setzt Italien also zum Doppelschlag an. Als haushoher Favorit gegen die Niederlande. Nicht nur, weil Jannik Sinner dieser Tage gegen wirklich jeden Gegner (außer vielleicht auf Sand gegen einen Carlos Alcaraz in Bestform) im Grunde schon auf die Gratulation am Netz warten kann.
Volandri setzt auf Sinner und Berrettini
Nein: Auch Matteo Berrettini, der aller Voraussicht nach gegen Botic van de Zandschulp eröffnen wird, geht gerade in dieses Matchup als prohibitiver Favorit. Viel Mal haben sich Matteo und der Holländer getroffen, noch konnte „BvdZ“ nicht anschreiben. Einerseits ist dies auch heute in Málaga nicht zu erwarten - zu fahrig hat van de Zandschulp selbst bei seinem Sieg gegen Daniel Altmaier im Halbfinale am Freitag gewirkt.
Auf der anderen Seite: Wenn es Paul Haarhuis, dem niederländischen Kapitän, gelingt, jenen Botic van de Zandschulp auf den Court zu schicken, der bei den US Open Carlos Alcaraz in drei Sätzen abgeriegelt hat, dann würden auch die Italiener ins Grübeln kommen. Ein unwahrscheinliches Szenario. Aber nicht unmöglich.
Ein bisschen Spannung würde dem Finale natürlich gut tun. Alleine um festzustellen, ob der italienische Teamchef bei Gleichstand nach den Einzeln wieder all-in geht wie beim Match gegen Argentinien. Da setzte Filippo Volandri nämlich nicht auf das Paradedoppel Simone Bolelli und Andrea Vavassori, sondern auf Sinner und Berrettini. Mit Erfolg. So wie den Italienern in letzter Zeit ziemlich viel im Tennissport gelingt. Siehe dazu auch den erfolg der Frauen im Billie Jean King Cup am Dienstag ebenfalls in Málaga.