Der perfekte Abgang? Der ist nur einem Spieler gelungen …
In der abgelaufenen Saison sind Rafael Nadal, Andy Murray und Dominic Thiem zurückgetreten. Allesamt mit Niederlagen bei ihren letzten Auftritten. Peter Sampras hat das 2002 anders hinbekommen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.11.2024, 20:48 Uhr
Ja, es hat in den letzten Tagen ein paar Stimmen gegeben - wo sonst als in den angeblich sozialen Netzen - die Rafael Nadal nachgerufen haben, dass dieser den perfekten Zeitpunkt für seinen Abschied längst versäumt habe. Nun: Das wird der spanische Großmeister anders sehen. Und natürlich mit vollem Recht. Nadal hat dem Tennissport so viel gegeben, da darf er natürlich auch bestimmen, wann der letzte Ball ins Aus, Netz oder sonstwohin geht.
Die Statistik hat indes als letzten Satz der grandiosen Karriere ein 4:6 gegen Boot van de Zandschulp vermerkt. Bei Dominic Thiem, der sich vor wenigen Wochen in Wien verabschiedet hat, war es ein 2:6 gegen Luciano Darderi. Andy Murray, der dritte prominente Tennis-Pensionär 2024, hat bei Olympia im Doppel an der Seite von Daniel Evans den allerletzten Satz gegen Taylor Fritz und Tommy Paul im Viertelfinale mit 4:6 verloren.
Sampras schlägt Agassi und hört auf
Was Nadal, Thiem und Murray gemeinsam haben? Diese drei Ausnahmekönner wussten selbst genau, wann der Vorhang fallen soll. Und die Öffentlichkeit wusste es auch. Anders als bei Roger Federer. Denn der dachte zu jenem Zeitpunkt, als er im Viertelfinale von Wimbledon 2021 gegen Hubert Hurkacz den vierten Satz mit 0:6 abgab, dass er noch einmal zurückkommen würde. Tatsächlich wurde es dann ein zwar höchst emotionaler Abschied. Aber eben „nur“ beim Laver Cup.
Perfekt gescriptet hat den Ritt in den Sonnenuntergang indes in der jüngeren Vergangenheit nur einer: Pete Sampras. Denn der hängte den Tennisschläger 2002 an den Nagel. Unmittelbar nachdem er im Endspiel der US Open Andre Agassi in vier Sätzen bezwingen konnte.