Djokovic enthüllt, was an Nadal so "einschüchternd" war
In einem aktuellen Interview mit GQ Sports gewährt Novak Djokovic interessante Einblicke in die Blütezeit der "Big Three". So verrät er unter anderem, warum er lange Zeit von Rafael Nadals Aura regelrecht eingeschüchtert war.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
11.01.2025, 09:27 Uhr
Schon vor den Spielen habe Nadal in der Umkleidekabine eine immense Präsenz ausgestrahlt: "Er sprintete in den kleinen Gängen umher und haute die Leute damit buchstäblich um. Sie kamen aus der Toilette und da war er, um sie seine Präsenz spüren zu lassen. Wissen Sie? Körperlich. Ich bin hier. Ich springe herum. Ich bin bereit für einen Kampf. Ich werde dich von Anfang an körperlich fordern. Vom ersten Moment an wirst du mein Grunzen hören. Das ist für viele Spieler sehr einschüchternd. Und wenn du kein Selbstvertrauen hast, wenn du nicht an dich glaubst, wenn du nicht von Anfang an einen klaren Spielplan hasten, was du tun willst, wird er dich bei lebendigem Leibe auffressen“.
Ein anderer kleiner psychologischer Trick von Nadal hat den Serben offenbar fast zur Weißglut gebracht: “Ich konnte sogar die Musik hören, die er in seinen Kopfhörern gehört hat. Es hat mich richtig wütend gemacht. Am Anfang meiner Karriere war mir nicht klar, dass das alles Teil des Szenarios ist. Deswegen war ich ziemlich eingeschüchtert." Mit der Zeit habe er jedoch gelernt, besser mit solchen Dingen umzugehen: "Es hat mich auch motiviert, selbst solche Sachen zu machen und zu zeigen, dass ich bereit bin. Ich bin bereit für einen Kampf, für einen Krieg.“
"Vermächtnis in diesem Sport"
Trotz aller psychologischer Spielchen blickt Djokovic positiv auf die Blütezeit der "Big Three" zurück. „Die Rivalität, die wir drei hatten, ist ewig, glaube ich. Sie hinterlässt einfach einen unglaublichen Eindruck und ein Vermächtnis in diesem Sport“, ist sich Djokovic bewusst.
Djokovic, Nadal und Federer konnten zusammen 66 Grand Slam-Turniere gewinnnen (Djokovic 24, Nadal 22 und Federer 20) - eine Leistung, an der wohl auch alle kommenden Generationen von Tennisspielern gemessen werden. Der Serbe bereitet sich gerade mit Neo-Coach Andy Murray in Melbourne auf die Australian Open vor, wo er seinen 25. Grand Slam-Titel anstrebt - gleichzeitig wäre es sein 100. ATP-Turniersieg insgesamt. Der 37-Jährige steigt am Montag ins Turniergeschehen ein und wird in der ersten Runde auf den jungen Amerikaner Nishesh Basavareddy treffen.
Das Herren-Einzel-Tableau der Australian Open 2025