Dominic Thiem: Kein Golden Swing - kein Problem?

Nach der neuerlich durch eine kleine Verletzung an der Schlaghand verschobenen Rückkehr von Dominic Thiem auf die ATP-Tour, soll der Neustart nun in Indian Wells erfolgen. Oder doch erst auf Asche?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.02.2022, 12:37 Uhr

Für Dominic Thiem soll es nun in Indian Wells weitergehen
© Getty Images
Für Dominic Thiem soll es nun in Indian Wells weitergehen

Selbst für weniger ambitionierte Mathematiker sollte die Absage von Dominic Thiem für die ab kommender Woche geplanten Auftritte in Buenos Aires, Rio de Janeiro und Santiago nicht allzu überraschend kommen. Thiem hatte am Montag seinen Namen aus dem Tableau in Cordoba entfernen lassen, einer durch den erhöhten Trainingsstress entstandenen Verletzung in der rechten Schlaghand geschuldet. Das Auskurieren dieser Verletzung sollte etwa eine Woche in Anspruch nehmen, danach wollte Thiem aber auch noch vier, fünf Tage mit intensivem Match-Training verbringen - ein Start in Buenos Aires wäre also in jedem Fall unrealistisch gewesen. Einer in Rio ambitioniert. Und lediglich für den Auftritt in der chilenischen Hauptstadt mehrere Wochen in Südamerika zu bleiben, das wäre in der Abwägung zwischen Aufwand und Ertrag wahrscheinlich ohnehin verworfen worden.

Jetzt soll es also Indian Wells werden. Dort hat Dominic Thiem 2019 seinen bis dahin größten Erfolg gefeiert, mit Siegen unter anderem gegen Milos Raonic (der ihm traditionell immer große Schwierigkeiten bereitet hat) und Roger Federer (mit dem Thiem weitaus besser zurechtgekommen ist). Der Hartplatz im Tennis Paradise bringt dem Vernehmen nach viele Eigenschaften mit, die man auch von Thiems Lieblingsbelag, der Asche, kennt: etwa einen vergleichsweise hohen Ballabsprung.

Thiem verliert im Februar Punkte

Thiem würde ungesetzt in das 128er-Raster Einzug finden, nachdem die 32 besten Spieler der Welt in Runde eins ein Freilos bekommen, wird der Auftaktgegner noch nicht das allerhöchste Level verkörpern. Umso wichtiger wäre es dann aber vielleicht doch gewesen, dass Dominic Thiem mit Matchpraxis nach Indian Wells kommt. Auch in Hinblick auf seine Weltranglisten-Platzierung. So gesehen wären ein paar Partien während des Golden Swings doch einiges wert gewesen.

Nachdem die Punkte für den Finaleinzug 2020 bei den Australian Open aus der Wertung gefallen sind, liegt Thiem derzeit auf Platz 37. Wird aber Mitte Februar die 180 Punkte für das Achtelfinale beim ersten Major 2021 verlieren. Ein 1000er-Turnier wie in Indian Wells eröffnet gute Chancen, mit ein, zwei Siegen nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch Punkte zu sammeln. Allerdings gilt auch, dass die Ergebnisse von Indian Wells und danach in Miami zwingend in das Ranking eingehen. Und nicht durch gute Resultate etwa bei ATP-Tour-250-Turnieren kompensiert werden können.

So fit wie Nadal

Es heißt also weiter Warten für Dominic Thiem und die österreichischen Tennisfans. Um Startplätze bei Turnieren muss sich der 28-Jährige natürlich keine Gedanken machen, neben seinem Protected Ranking würden dem US-Open-Champion von 2020 sicherlich auch ein paar Wildcards beim Wiedereinstieg helfen. Der nur dann Sinn macht, wenn Thiem ebenso fit ist wie Rafael Nadal bei dessen Comeback Anfang dieses Jahres. So Thiem selbst, ebenfalls am Montag.

Sollte es mit den Auftritten bei den Sunshine-Double-Turnieren in Indian Wells und Miami nicht klappen, dann würde es wohl doch die Asche werden, auf der Thiem zurückkommt. Vielleicht ab dem 10. April in Monte Carlo. Vielleicht schon in der Woche davor in Marrakech.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic

von Jens Huiber

Freitag
04.02.2022, 16:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.02.2022, 12:37 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic