Dominic Thiem - Spielerisch auf Augenhöhe, gesundheitlich leider nicht
Dominic Thiem hat bis zu seinem Rückzug im Tach gegen Ben Shelton spielerisch voll überzeugt. Leider hat die Gesundheit nicht mitgespielt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.08.2023, 07:21 Uhr
Von Jens Huiber aus Flushing Meadows
Es kommt an den ersten Tagen bei den US Open eher selten vor, dass sich für ein Nachmittagsmatch im Louis Armstrong Stadium längere Schlangen an Fans bilden, die geduldig darauf warten, dass sich vielleicht ein paar offene Plätze auf den Tribünen ergeben würden. Beim Treffen zwischen Ben Shelton und Dominic Thiem am Mittwoch war genau das der Fall, die Zuschauer hatte sich voller Antizipation auf den Champion von 2020 und einen der aufstrebenden Lokalmatadoren bis zum Dach des zweitgrößten Stadions versammelt.
Um nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit nicht genau zu wissen, wie sie sich denn nun verhalten sollten. Klar, die Freude über das Weiterkommen von Shelton war deutlich zu spüren. Andererseits entwickeln Tennisfans ja auch so etwas wie Empathie - zumal für einen Spieler, der seit mehr als einem Jahrzehnt in New York für großen Sport sorgt.
Thiem nimmt sich nach Kitzbühel Pause
Was ja gewissermaßen auch für Thiems Erstrunden-Sieg gegen Alexander Bublik gegolten hat. Aber selbst da ist dem geneigten Beobachter schon aufgefallen, dass es um die Gesundheit von Dominic Thiem nicht gut bestellt ist. Zumindest nicht gut genug, um in Best-of-Five-Matches mehrmals mit der Weltspitze mitzuhalten. Sein Magen sei beleidigt, das komme bei Spitzensportlern öfters vor, hatte Thiem nach dem Sieg gegen Bublik noch erklärt. Die Verstimmung hat in den letzten beiden Tagen offensichtlich nicht entscheidend abgenommen.
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Nach dem Finaleinzug in Kitzbühel, wo Thiem von einer Welle der Euphorie bis in das Finale getragen worden war, hatte sich der bald 30-Jährige zwei Wochen aus dem Turnierbetrieb genommen. Die Tage bei den Generali Open sind bekanntermaßen extrem anstrengend, nicht nur auf dem Court. Dominic Thiem ist und bleibt die Gallionsfigur für das österreichische Tennis, da kratzt die Anzahl der Selfie-, Interview- und sonstiger Wünsche wohl knapp an der vierstelligen Grenze.
Aber nicht zum ersten Mal ist Thiem dann dennoch nicht gesund in Nordamerika angekommen. Was umso bedauerlicher ist, weil er sowohl gegen Alexander Bublik wie auch gegen Ben Shelton spielerisch mindestens auf Augenhöhe agiert hat.
Hier das Einzel-Tableau in New York City