Ein Match und ein Sieg für die Ewigkeit
Der 10. Oktober 2023 hat das Zeug dazu, ein historischer Tag in der 33jährigen Geschichte der Hobby ...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
10.10.2023, 15:18 Uhr
Der 10. Oktober 2023 hat das Zeug dazu, ein historischer Tag in der 33jährigen Geschichte der Hobby Tennis Tour zu werden. Nötig dafür wäre ein Sieg von HTT US Open Champion Rene Gräflinger im heutigen Endspiel des 14. September Masters Series 1000 Turniers, in dem er gegen Deutschlands neuen HTT Shootingstar David Steiert mit einem Erfolg zur neuen Nummer 1 avancieren könnte. Den zweiundsechzigsten deutsch-österreichischen Finalvergleich mit möglicher Weise historischem Ausgang, gibt es LIVE bei uns im Ticker ab 20:15 Uhr auf www.hobbytennistour.at. Ein Bericht von C.L
Gräflinger deklassiert Jaros mit Galavorstellung und braucht nur noch einen Sieg für den Platz am HTT Ranglisten-Thron
Noch ein Sieg fehlt zur Realisierung seines großen Zieles, zur Erfüllung seines Traumes, und zur Krönung einer wahrlich phantastischen Saison, die Rene Gräflinger anno 2023 ohne einer Schwächeperiode ablieferte. Sollte der 2fache HTT US Open Champion aus Ferlach im schönen Kärntner Land heute Abend seine Nerven im Zaum halten, und mit einer nur halbwegs ähnlich gearteten Leistung wie jener im gestrigen Semifinale gegen Dominik Jaros aufwarten können, dann wird die Hobby Tennis Tour am “Morgen danach” und erstmals seit August 2019 einen neue Nummer 1 an der Spitze der HTT Computer-Rangliste bejubeln können. Das womöglich bislang wichtigste und für seine weitere Laufbahn prägendste Match seiner Karriere erspielte sich Gräflinger am Montag Abend im Semifinale des 14. September Masters Series 1000 Turniers mit einer exklusiven wie sehenswerten Gala-Vorstellung gegen HTT Wimbledon-Semifinalist Dominik Jaros. In nur 68 Minuten hatte der 38jährige Kärntner sein völlig chancenloses Gegenüber mit 6:1, 6:2 unter die Dusche geschickt, und für Staunen & Bewunderung bei der Konkurrenz gesorgt.
Gräflinger mit seinem 130. HTT Karriere-Einzelsieg in sein siebentes Saisonfinale in Serie
Gräflinger hatte furios und überfallsartig losgelegt, nach 18 Minuten eine 5:0 Führung herausgeschossen, und Jaros auf der anderen Seite des Netzes zu einem Statisten degradiert. Kurzfristig bekam Jaros in der Folge zumindest das Gefühl, ergebnistechnisch in der Partie angekommen zu sein, bei 2:3 im zweiten Satz ging die Post aber sofort wieder in die andere Richtung ab, und nach nur 68 Minuten hatte Gräflinger in der Neuauflage des heurigen Kitzbühel-Semifinales gegen Jaros auf 3:2 im Head to Head gestellt, und sein siebentes Saisonfinale in Serie erreicht. “Ich habe den Rene noch nie so gut Tennis spielen gesehen wie am heutigen Abend. Das war teilweise abartig. Sollte er im Finale nur annähernd eine ähnliche Performance abrufen können, hat sein Gegner keine Chance”, so der unterlegene Dominik Jaros. Sofort auf der Euphorie-Bremse stand derweil der Dominator des Abends. “Jedes Spiel beginnt wieder von Neuem, und jeder Gegner ist anders zu spielen. Mit meiner heutigen Leistung bin ich aber natürlich sehr happy. Das war speziell im ersten Satz großartig, so macht Tennis noch mehr Spaß, freute sich Gräflinger nach seinem 130. HTT Karriere-Einzelsieg.
Luka Sekulic mit angebrochenem linken Handgelenk
Im Endspiel des 600. HTT Hallenturniers der Open Ära bekommt es Nummer 1-Aspirant Rene Gräflinger nun mit einem völlig unbeschriebenen Blatt und HTT Shooting-Star David Steiert zu tun. Der 30jährige “schwarz-rot-goldene” Wahl-Wiener knackte im zweiten Semifinale am Montag spät Abends den “Luka Sekulic Code”, und das mit 6:1, 6:3 in gerade einmal 76 Minuten in doch recht eindrucksvoller Art und Weise. Der Münchner Achtelfinalbezwinger von HTT Superstar Damian Roman “lieferte” auch in seinem vierten Match beim beachtlich angelaufenen HTT-Debüt, und zog fast eine Stunde lang einsam seine Kreise auf Court Nr. 10. Sekulic, am Vortag noch strahlender Überraschungsmann mit seinen Erfolgen über die HTT Top Ten Elite Tarik Mustafik und Emanuel Gal, war mit angeknackstem linken Handgelenk in die Partie mit Steiert gegangen. Im Achtelfinale am Sonntag gegen Tarik Mustafik war es passiert, als Sekulic beim Stand von 2:6, 0:4 auf der an der Grundlinie gespannten Plane ausrutsche, und unglücklich auf sein linkes Handgelenk stürzte. Mit dem Adrenalin des Wettkampfs spürte der 18jährige vorerst gar keinen großen Schmerz. Erst am Tag danach wurde im Spital die Verletzung “angebrochenes linkes Handgelenk” diagnostiziert, womit auch der HTT Erste Bank Open Start des Youngsters aus der Bisevac Academy wackelt.
Steiert verwandelt den achten Matchball zum Einzug ins September Masters Series 1000 Finale
Sein zweites HTT Masters Series 1000 Karriere-Semifinale wollte sich Sekulic aber um die Burg nicht nehmen lassen, und so entwickelte sich rasch ein recht einseitiges Duell, in dem Steiert mit 6:1, 5:0, recht Kraft sparend sein Premieren-Halbfinale auf der HTT gestalten konnte. Bis Sekulic einmal mehr den für ihn mittlerweile berühmten Comeback-Modus startete. Kein Spieler auf der Tour findet in aussichtslosen Situationen derart rasch und problemlos zu seinem Spiel und in die eigentlich verloren scheinenden Matches zurück, wie der 18jährige vom Altmannsdorfer TC. Eine brutale Qualität, die Sekulic auch am Montag Abend in die Waagschale werfen konnte. Drei Games am Stück “erkämpfte” sich der Juli HTT 500 Champion, ehe er seinen Gegner beim Stand von 3:5 nochmals kräftig beim Ausservieren ärgerte. Erst den achten Matchball konnte Steiert nach einem fast 15minütigen Aufschlagspiel verwandeln, dann war der Finaleinzug des deutschen HTT Newcomers nach 1:16 Stunden Spielzeit perfekt. Pikanterie am Rande: David Steiert hat am Sonntag Nachmittag mit seinem Dreisatzsieg nach abgewehrtem Matchball gegen HTT Branchen-Primus Damian Roman seinem heutigen Finalgegner erst die Mega-Chance eröffnet, nach diesem Turnier-Wochenende Nummer 1 der HTT werden zu können. Heute Abend könnte der 30jährige gebürtige Münchner dem zum Zuschauen verurteilten Damian Roman aber auch die Nummer 1 Position retten!
Holt David Steiert den ersten deutschen HTT Masters 1000 Titel seit Jan-Philip Hupasch im Oktober 2012
Übrigens: Weißt Du eigentlich, wer die letzte Nummer 1 der Hobby Tennis Tour vor der 50 Monate andauernden Langzeit-Show des Damian Roman an der Spitze der HTT war? Irgend eine Idee? Am 25. August 2019 war es, als Lukas Prüger die letzte seiner insgesamt 68 Wochen an der HTT Ranglisten-Spitze verbracht hatte, ehe er Damian Roman den Ranglisten-Thron überlassen musste. Die zweitlängste Ära eines Spielers auf der “Eins” war angebrochen, und sie dauert ja auch noch an. Einen ganz speziellen Flair bekommt das heute Abend stattfindende September Masters Series 1000 Finale mit dem Zusatz-Aspekt eines möglichen Führungswechsels an der Ranglisten-Spitze auch durch den Umstand, dass wir uns auf ein deutsch-österreichisches Final-Duell freuen dürfen. Es ist zwar bereits das zweiundsechzigste Mal in der langen und traditionsreichen HTT Geschichte, dass ein Deutscher und ein Österreicher auf HTT Final-Ebene die Klingen kreuzen, nach einer langen Durststrecke unserer Lieblings-Nachbarn in Sachen absoluter Topspieler, aber das erste Finalduell Deutschland gegen Österreich auf HTT Masters Series Ebene seit März 2009. Nicht ganz so lange, aber immerhin auch schon 11 Jahre warten die deutschen HTT Stars mittlerweile bereits auf einen HTT Masters Series 1000 Titel. Beim Oktober 1000er-Turnier 2012 holte Jan-Philip Hupasch als letzter “Germane” einen Masters-Titel. Eine lange Durststrecke aus deutscher Sicht könnte heute also mit einem Steiert-Triumph zu Ende gehen, in der Nationen wie Spanien, Dänemark, Russland, Serbien, Rumänien und Tschechien für interationale HTT Masters Series 1000 Erfolge sorgten. Es wird also in jedem Fall ein historischer Abend im Union Tennis Center La Ville.