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Erkenntnisse aus Wimbledon: Feine Früchte, britischer Sommer, Kuh auf dem Eis

Die erste Turnierwoche von Wimbledon ist beendet. Sportlich hatte der Rasenklassiker eine ganze Menge zu bieten. Das Wetter schlägt Kapriolen.

von SID
zuletzt bearbeitet: 08.07.2024, 10:41 Uhr

Das Wetter in Wimbledon war in der ersten Woche 2024 etwas mühsam
© Jürgen Hasenkopf
Das Wetter in Wimbledon war in der ersten Woche 2024 etwas mühsam

Feine Früchte: Genau zehn handverlesene Erdbeeren schaffen es in jede der kleinen Pappschachteln, die auf der malerischen Anlage des All England Lawn Tennis and Croquet Club verkauft werden. Die Erdbeeren gehören zu Wimbledon wie die weißen Outfits der Spieler oder der prächtige Blumenschmuck und sind mit 2,50 britische Pfund kein Schnäppchen. Aber geschmacklich können sie voll überzeugen - nicht nur Organisationschefin Michelle Dite, die die Erdbeeren als "perfekt" in diesem Jahr für Wimbledon einstufte.

Britischer Sommer: Tja, die lila-grünen Regenschirme und die eilig aufgebrachten Planen auf den Außenplätzen prägen fast täglich das Erscheinungsbild. Immer wieder schüttet es heftig, für die Profis ist der Umgang mit den Zwangspausen nicht leicht. Schlafen, Espresso, warten, wieder aufwärmen, vielleicht noch ein Espresso - in den teils langen Pausen den Fokus zu bewahren, muss man erst lernen. "Es war ein brutaler Tag", sagte Jan-Lennard Struff nach seinem Zweitrundensieg gegen den Chinesen Zhang Zhizhen.

Kuh auf dem Eis: So fühlt sich Alexander Zverev manchmal laut eigener Aussage noch immer auf Rasenplätzen. Doch der 27-Jährige entwickelt ein immer besseres Gespür für das Tennis auf dem natürlichen Untergrund. Zverev peilt seinen größten Erfolg in Wimbledon an. Für einen Viertelfinaleinzug muss der Olympiasieger, so sein Knie denn nach dem Sturz in der dritten Runde hält, Taylor Fritz besiegen. Also mit seinen starken Aufschlägen die Kuh vom Eis bringen.

London ist nicht Paris: Die Lektion musste French-Open-Siegerin Iga Swiatek erneut schmerzhaft lernen. In der französischen Hauptstadt ist die Weltranglistenerste aus Polen quasi unantastbar und konnte schon viermal den Titel gewinnen, auf Rasen bleiben große Erfolge weiter aus. "Ich weiß, was ich ändern muss, und das werde ich tun. Aber die Rasensaison ist vorbei", sagte Swiatek. Für sie geht es jetzt zurück auf den geliebten Sand. Und zu Olympia nach Paris.

Feuerwerk: Eine Partie mit etlichen Krachern erwartet Novak Djokovic in seinem Achtelfinalduell gegen Holger Rune. Im Aufeinandertreffen der beiden früheren Schützlinge von Boris Becker ist der serbische Grand-Slam-Rekordchampion der Favorit, dabei hatte nach seiner Knie-Verletzung Anfang Juni noch kaum jemand einen Pfifferling auf Djokovic gesetzt. Doch Djokovic ist Djokovic. Mal wackelte er im bisherigen Turnierverlauf und wirkte nicht souverän, mal überzeugte er wie beim Drittrundenerfolg gegen den Australier Alexei Popyrin. Der 37-Jährige kämpft um seinen achten Wimbledonsieg, mit dem er zu Roger Federer aufschließen würde. Der Favorit auf den Titel ist Djokovic nicht mehr. Doch bei ihm ist weiter mit allem zu rechnen.

von SID

Montag
08.07.2024, 13:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.07.2024, 10:41 Uhr