"Extrem enttäuscht": Novak Djokovic verlässt Melbourne noch am Sonntagabend
Novak Djokovic wird nach seinem verlorenen Gerichtsprozess bereits am Sonntagabend aus Melbourne ausfliegen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
16.01.2022, 10:58 Uhr
Das berichten die australischen Zeitungen um The Age und The Sydney Morning Herald.
Demnach wird Djokovic bereits um 22.30 Uhr australischer Zeit in Richtung Dubai fliegen und das Kapitel der Australian Open 2022 noch vor deren Beginn hinter sich lassen. Djokovic erklärte, die Entscheidung des Gerichts zu akzeptieren und mit den zuständigen Behörden bezüglich seiner Ausreise zu kooperieren.
Djokovic erklärte in einer Presseaussendung, er sei vom Urteil des Bundesgerichts "extrem enttäuscht". Er werde sich nun zurückziehen und ausruhen, kündigte er weiterhin. "Es ist mir unangenehm, dass ich in den letzten Wochen im Mittelpunkt stand, und ich hoffe, dass wir uns jetzt alle auf das Spiel und das Turnier konzentrieren können, das ich liebe. Ich möchte den Spielern, Turnierverantwortlichen, Mitarbeitern, freiwilligen Helfern und Fans alles Gute für das Turnier wünschen", so Djokovic weiter.
Einstimmige Entscheidung gegen Djokovic
Die Entscheidung um Djokovics Verbleib in Australien war kurz vor 18 Uhr australischer Zeit gefallen, die genauen Gründe sollten noch nachgeliefert werden. Richter James Allsop gab das Urteil der drei Richter bekannt, sie sei einstimmig gewesen, erklärte er.
Allsop stellte klar, es sei darum gegangen, die Entscheidung des Ministers auf ihre Rechtmäßigkeit oder Rechtmäßigkeit der drei vorgebrachten Gründe hin zu überprüfen. Es habe sich also darauf bezogen, ob die Entscheidung unverhältnismäßig oder rechtlich unangemessen gewesen sei.
Djokovics Rechtsbeistand hatte den Beschluss von Immigrationsminister Alex Hawke, Djokovic die Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen, als irrational bezeichnet.
Hawke hatte unter anderem vorgebracht, ein Verbleib von Djokovic könne die australischen Impf-Gegner ermutigen und zu Unruhen führen. Tatsächlich hatte es am Samstag im Melbourne Park bereits eine Demonstation der australischen Querdenker gegeben.
Djokovics Team hatte argumentiert, eine Ausweisung könne diese Stimmung ebenso aufheizen.