Lucas Pouille siegt am Weissenhof
Lucas Pouille hat den MercedesCup am Stuttgarter Weissenhof gewonnen. Er schlug im Endspiel Feliciano Lopez und sicherte sich neben dem Preisgeld einen neuen Mercedes.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
18.06.2017, 15:47 Uhr
Von Florian Goosmann aus Stuttgart
Er machte es zum Schluss spannend: Seinen ersten Matchball holte sich Lucas Pouille mit einem spektakulären Halbvolleystop, vergab ihn jedoch mit einem Doppelfehler. Zu Matchball zwei tauchte er erneut am Netz aus, fischte zunächst alles heraus, was Feliciano Lopez ihm anbot, um dann doch passiert zu werden. Matchball drei verwertete er dann kurz und knapp - mit einem Ass.
Für den Weltranglisten-16. Pouille war der 4:6, 7:6 (5), 6:4-Sieg über Lopez der dritte insgesamt und der erste auf Rasen. Er sicherte sich somit einen Gewinnerscheck in Höhe von 112.460 Euro - und einen weißes E 400 4MATIC Cabriolet von Mercedes-Benz.
Pouille mit perfekter Breakball-Ausbeute
Tommy Haas hatte nach seinem Ausscheiden gegen Mischa Zverev am Freitag eigentlich einen guten Riecher. "Ich glaube, es ist jetzt ziemlich offen. Wenn Mischa so spielt, ist er sicher schwer zu schlagen. Ich mag das Spiel von Feliciano Lopez, gerade auf Rasen... ich glaube, dass er für mich der Favorit ist."
Haas sollte beinahe Recht behalten: Lopez sah im Endspiel gegen den Franzosen Lucas Pouille lange Zeit wie ein Sieger aus, scheiterte letztlich jedoch an liegengelassenen Breakbällen. Nach verlorenem ersten Satz musste Pouille in Durchgang zwei beim Stand von 1:1 und 2:2 jeweils zwei Stück abwehren, er selbst nutzte in Satz drei seine einzige Breakchance zum 3:2 - einen Vorsprung, den er nicht mehr aus den Händen gab und nach zwei Stunden und fünf Minuten die Siegerschlüssel überreicht bekam.
Pouille, nur kurzfristig per Wildcard im Feld, hatte sich in der Stuttgart-Woche vor allem als Deutschen-Schreck hervorgetan: Er warf Philipp Kohlschreiber und zuvor Jan-Lennard Struff aus dem Turnier, Letzteren nach spektakulärer Matchball-Abwehr.
Er hat nun drei Titel auf seinem Konto, einen auf Hartplatz (Metz 2016), einen auf Sand (Budapest 2017) und einen auf Rasen. Die Frage nach seinem Lieblingsbelag wusste Pouille somit selbst nicht so recht zu beantworten. Er freue sich, wenn es von Sand auf Gras gehe oder von Gras auf Hartplatz, generell habe er "keine Präferenz". Aber, so fügte er an: "Vielleicht ist es ja Gras, wer weiß? Wir werden sehen."
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