French Open 2022: Coco Gauff gegen Iga Swiatek - das bestmögliche Finale
Iga Swiatek gegen Coco Gauff - das Endspiel der Frauen bei den French Open 2022 ist wohl das interessanteste Matchup, das das Tableau hergegeben hat.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.06.2022, 08:14 Uhr
Von Jens Huiber aus Roland Garros
Eine formale Anmerkung vorneweg: Jene junge Spielerin, die uns als Cori ans Herz gewachsen ist, firmiert nun auch offiziell als Coco. So weist es die Anzeigetafel im Stade Roland Garros aus, so steht es auch auf der Website der WTA. Unser Fehler, dass uns das so durchgerutscht ist. Die betreffende E-Mail muss wohl im Spam gelandet sein. Präzedenzfall wurde indes keiner geschaffen, wir erinnern uns an Thomas Haas, der sehr früh (und in den USA auch ganz offiziell) zum Tommy wurde. Oder an Stanislas Wawrinka, dessen Wandlung zum Stan sich erst in der mittleren Schaffensphase vollzog.
Der diesbezügliche Spielraum für Iga Swiatek ist denkbar klein. Soweit man das aus der Ferne beobachten kann, ist die Polin mit ihrem Rufnamen aber einverstanden.
Und damit zum Tennis.
Am Samstag werden sich Swiatek und Gauff also im Endspiel der Frauen bei den French Open 2022 treffen. Das ist eine gute Nachricht für den Tennissport insgesamt, denn kaum eine Paarung hätte eine größere weltweite Aufmerksamkeit generiert als diese. Auf der einen Seite die Dominatorin der letzten Monate, seit 34 Matches unbesiegt. Auf der anderen Seite die jüngste Spielerin im Tableau, deren rasanter Aufstieg ein wenig ins Stocken geraten zu sein schien. Und die dennoch immer noch erst 18 Jahre alt ist. Und damit die jüngste Finalistin in einem Grand-Slam-Turnier seit Maria Sharapova in Wimbledon 2004.
Sharapova schockt Serena im Wimbledon-Finale 2004
Von beidseitig herausragender Beinarbeit ist auszugehen, niemand bewegt sich geschmeidiger und mit besserer Antizipation über die Plätze als Iga Swiatek. Gauff kommt ein wenig athletischer daher, die Platzabdeckung ist auch bei der Teenagerin ausgezeichnet.
Worauf man eher nicht setzen sollte: Dass sich eine Partie wie zwischen Holder Rune und Hugo Gaston entwickelt, in der sich die Kontrahentinnen mit gegenseitigen Stoppversuchen übertreffen. Wer auch immer für die Grundausbildung von Swiatek und Gauff zuständig war: das kleine Spiel hat dabei augenscheinlich keine Rolle gespielt. Gauffs Dropshot-Angebote an Martina Trevisan waren vor allem im ersten Satz Einladungen zum direkten Punktgewinn für die Italienerin. Swiatek hat Daria Kasatkina humorlos von der Grundlinie aus nach Hause geschickt.
Wird also Iga Swiatek ihren zweiten French-Open-Titel nach 2020 feiern? Davon ist auszugehen. Andererseits: Auch im Wimbledon-Finale 2004 hatten nur die allerwenigsten Beobachter mit einem Triumph von Maria Sharapova gegen Serena Williams gerechnet. Und einmal hat Coco Gauff am Bois de Boulogne ja auch schon reüssiert: 2018 gewann sie das Einzel der Juniorinnen. Damals gegen ihre Standard-Doppelpartnerin Cathy McNally.
Hier das Einzel-Tableau bei den French Open