French Open: Alexander Zverev wohl ohne Ivan Lendl ins zweite Major 2019
Alexander Zverev steigt am Dienstag in seine French-Open-Kampagne 2019 ein (ab 11 Uhr in unserem Live-Ticker). Gegner wird der Australier John Millman sein.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.05.2019, 09:55 Uhr
Von Jens Huiber aus Paris
Der spontan eingestreute Genf-Besuch hat für Alexander Zverev gleich mehrere positive Effekte gezeitigt - abgesehen davon, dass sich die deutsche Nummer eins bis in den späten Samstagabend mit Nicolas Jarry abmühen musste. Aber: am Ende stand der elfte Turniersieg von Zverev, der erste 2019.
Und die Entdeckung eines neuen Spielkameraden, zumindest für Trainingszwecke. Hugo Dellien hatte bei seiner Viertelfinal-Niederlage in Genf offenbar so viel Eindruck auf Zverev gemacht, dass sich die beiden am Montag ab 13 Uhr im Trainingscenter Jean Bouin zu einer Übungseinheit verabredet hatten. Der Kolumbianer machte allerdings nicht die zwei Stunden voll, das erledigte Zverev unter Anleitung von Alexander sr. mit Sergej Bubka jr. und im ständigen Austausch mit Physio Hugo Gavril. Bubka, bis vor kurzem ebenfalls ein mann mit Tennisambitionen, begleitet das Zverev-Team seit einigen Monaten.
Nicht auf Court 22: Ivan Lendl. der Super-Coach aus den USA hatte schon das gesamte Frühjahr über gefehlt, seiner Allergien wegen. Mischa Zverev, älterer Bruder der deutschen Nummer eins, ging nach seiner Niederlage gegen Richard Gasquet davon aus, dass der ehemalige Branchenprimus auch nicht mehr nach Paris kommen wird.
Millman in deutscher Bundesliga geeicht
Alexander Zverev wird in Paris nicht ganz oben auf der Favoritenliste geführt. Dort ist, solange Rafael Nadal spielt, grundsätzlich etwas weniger Platz. Die Auslosung für den vorjährigen Viertelfinalisten ist zumindest sportlich, Zverev beginnt gegen John Millman. Die französische Ausgabe des Tennismagazins hat den gebürtigen Hamburger bei der Vorschau auf die French Open 2019 dennoch auf das Titelblatt gehoben.
Millman mag in der Weltrangliste weit hinter Alexander Zverev rangieren, auf Position 56. Unterschätzen wird der Deutsche seinen Gegner aber mit Sicherheit nicht. Im vergangenen Herbst hat Millman bei den US Open unter schwierigsten Bedingungen Roger Federer besiegt, auch mit europäischer Asche ist der Mann aus Brisbane per Du. Unter anderen wegen seiner Auftritte in der deutschen Tennis-Bundesliga für den TC 02 Weinheim.
Millman lebt von seiner ausgezeichneten Beinarbeit, die ganz großen Waffen gehen ihm ab. Ganz im Gegensatz zu Alexander Zverev natürlich, der allein mit seinem ersten Aufschlag ein Partie dominieren kann. Was auch zur allgemeinen Erleichterung im Camp der deutschen Nummer eins beitragen würde: im vergangenen Jahr musste Zverev in den ersten drei Matches über die volle Distanz gehen.