French Open: Iga Swiatek nach Triumph - "Vollkommen anders als 2020"
Iga Swiatek hat am Samstag in einem einseitigen Finale verdientermaßen die French Open 2022 für sich entschieden. Nun sei die Seriensiegerin auch bereit, diesen Triumph ausgiebig zu feiern.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
05.06.2022, 08:09 Uhr
Tritt Iga Swiatek dieser Tage auf den Matchcourt, so gibt es doch eine deutliche Tendenz, wer diesen später als Siegerin verlassen könnte. 35 - in Worten: fünfunddreißig - Matches hat die Polin nun mittlerweile en suite für sich entschieden. Und es gibt zurzeit wenig Anzeichen darauf, als dass diese Serie für die polnische Überfliegerin allzu bald ein Ende nehmen könnte.
Für die Weltranglistenerste ist der Titelgewinn im Stade Roland Garros das erst zweite Championat bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt, 2020 hat sich Swiatek - ebenfalls bei den French Open - als Premierensiegerin eingetragen. Parallelen zwischen den Titelruns? Gibt es kaum, sagt die Polin. "Es ist vollkommen anders als bei meinem Sieg 2020. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich bereit bin für das, was vor mir liegt. Ich fühle mich gefestigter, vor zwei Jahren war alles noch hektischer", sagte die Polin.
Swiatek in Feierlaune
War der Triumph vor zwei Jahren noch eine faustdicke Überraschung, so endete das Damenturnier in dieser Saison mit einer Siegerin, die auch nicht so aufmerksame Verfolger der WTA-Tour so vorhergesagt hätten. Das liegt auch an der Vorbereitung der Polin auf das zweite Major des Jahres, die diese in beeindruckender Manier mit vier WTA-1000-Titeln beging. "Jetzt fühle ich mich noch mehr bereit zum Feiern", merkte Swiatek schmunzelnd an.
In 2020 habe sich der Titelgewinn für die Polin noch surreal angefühlt, sie habe nicht daran geglaubt, bereits einen Grand-Slam-Titel gewinnen zu können. "Dieses Mal ging es nur um Arbeit und Anstrengung. Ich bin mir auch bewusster, wie es ist, einen Grand Slam zu gewinnen, und was es dazu braucht, jeder Aspekt des Spiels muss funktionieren", erklärte die Weltranglistenerste.
Endspiele für Swiatek besonders
Wenngleich Swiatek zurzeit eine gehörige Portion Selbstvertrauen mit auf den Platz bringt, so ist das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers für die 21-Jährige weiterhin etwas durchaus Außergewöhnliches. "Es wird immer ein höheres Maß an Stress geben. Man hat das Gefühl, dass sich das Turnier dem Ende zuneigt und dies das letzte Spiel ist, also will man es ordentlich zu Ende bringen."
Dieses höhere Maß an Stress trete aber natürlich auch auf der anderen Seite des Netzes auf, was sich Swiatek gerne zunutze macht. "Ich versuche, mich auf meine Stärken zu besinnen. Ich bin mir bewusst, dass meine Konkurrenten auch gestresst sein werden. Ich versuche, nicht in Panik zu geraten und weniger gestresst zu sein als sie." Das hat im Endspiel der French Open tadellos funktioniert - gegen Coco Gauff aus den USA gab sich Swiatek außer einer kleinen Schwächeperiode Anfang des zweiten Satzes keine Blöße. Und ist nun Grand-Slam-Siegerin. Zum zweiten Mal.