Generali Race to Kitzbühel: Zu Besuch auf der Sonnenseite Österreichs
Nach dem imposant ausgefallenen Kick-off zum Generali Race to Kitzbühel 2023 vor einer Woche in Wien, war Österreichs beliebtestes und mit 10.000 Euro dotiertes Amateur-Tennisprojekt am vergangenen Wochenende im Burgenland zu Gast. In der nordburgenländischen Marktgemeinde Neudörfl waren Österreichs ambitionierteste Hobbytennisspieler in der mondänen Tennis- und Freizeitanlage Habeler & Knotzer um wichtige Race-Punkte für einen möglichen und erträumten Auftritt im vollen Kitzbüheler Tennisstadion bemüht. Ein Bericht von C.L
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
24.04.2023, 11:19 Uhr
Mit 300 Sonnentagen im Jahr wirbt das Burgenland auf seiner Webseite im Internet, und reklamiert für sich die Sonnenseite Österreichs zu sein. Drei dieser 300 proklamierten Sonnentage verlebten die Teilnehmer auf der zweiten Station der Generali Race to Kitzbühel Qualifikation in Neudörfl am zurückliegenden Wochenende, und genossen damit auch eine perfekte Vorbereitung auf die in Kürze im Osten Österreichs beginnende Mannschaftsmeisterschaft.
Im Blickpunkt des Interesses der Aktiven standen aber logischer Weise die so wichtigen und längst wieder heiß begehrten Punkte, die man im Race to Kitzbühel für einen Platz unter den Top 4 und für eine Teilnahme am 10000 Euro Showdown in den Tiroler Bergen Anfang August benötigt.
Remo Wagner - in einer Woche vom tragischen Helden zum großen Abräumer des Neudörfl-Wochenendes
Der große Gewinner und Abräumer des zweiten Generali Race to Kitzbühel Quali-Turniers 2023 heißt Remo Wagner. Und das nur fünf Tage, nachdem der 14-Jährige vom Better Tennis Club Traiskirchen beim Auftakt-Event zum Generali Race im UTC La Ville zum traurig tragischen Helden avanciert war. Nach einer bombastisch absolvierten Turnierphase mit vier souverän errungenen Siegen, musste sich Wagner im Semifinale dem späteren Sieger Stefan Timofeev mit 8:10 im Match-Tiebreak geschlagen geben.
Damit verpasste der Youngster nicht nur das Endspiel, sondern auch die Teilnahme am Tie-Break-Shootout mit der Chance, nach einem Jahresbedarf an Tennisbällen zu greifen. Das holte Remo an diesem Wochenende aber in eindrucksvoller Manier nach. Als Nummer 2 ins Turnier gestartet, hatte Wagner eigentlich nur im Viertelfinale gegen Lokalmatador Christoph Kukla über drei Sätze zu gehen. Im Finale setzte sich der 14-Jährige in einem Duell der Generationen gegen den 41-Jährigen Kuffner-Bezwinger Thomas Kretzer mit 6:1, 6:2 durch, und stürmte damit auch an die Spitze der ITN 8 Race-Wertung, die er überlegen mit 16 Punkten anführt.
Als krönenden Abschluss knackte Wagner dann am Sonntag Abend auch noch den Neudörfl-Jackpot, und stellte mit seinem Triumph beim Tie-Break-Shootout die Tennisball-Versorgung in der Tennisfamilie Wagner für die diesjährige Saison sicher. "Ich habe mir gar keine großen Ziele für das Tie-Break-Shootout gesetzt, und plötzlich lief es wie von alleine. Erstmals überhaupt habe ich einen ersten Preis gewonnen", strahlte Remo Wagner.
Verwirrung um Maxi Wally und Jonah Modlik freut sich über ein riesiges Wochenende beim Generali Race to Kitzbühel in Neudörfl
Erst spät Abends war die Verwirrung aufgelöst und der Titelgewinn des Maximilian Wally im 7er-Bewerb des Neudörfler Generali Race to Kitzbühel offiziell. Was war geschehen? Papa Roman hatte im Stress ein falsches Resultat an die Ergebnis-Abteilung übermittelt, womit der rumänische Gegner seines Sohnes Laurentiu Florea für einige Stunden als Sieger geführt wurde. Und es war mit 11:9 im alles entscheidenden Match-Tiebreak auch eine richtig knappe Geschichte im Endspiel des ITN 7er-Bewerbs zwischen den beiden topgereihten Spielern, die nach zwei Bewerben auch die Race-Wertung nach Kitzbühel anführen.
Mit der Motivation noch ein paar Matches vor der anstehenden Meisterschaft spielen zu können, ist derweil Jonah Modlik ins Nordburgenland gereist. Ohne große Erwartungen, avancierte der 19jährige vom TC Strebersdorf zum großen und für viele Insider doch überraschenden Sieger des ITN 4er-Bewerbs. 10 Punkte fürs Race nahm er zudem mit nach Wien, womit die Chance im August in Kitzbühel nach dem Hauptpreis von 10.000 Euro zu greifen, weiter lebt. "Dass es an diesem Wochenende so gut gelaufen ist, ist riesig und ein Wahnsinn für mich", frohlockte Modlik.
Erik Rakhmatulin aus Kirgisistan mit 4 Titeln nun Rekordsieger der Generali Race to Kitzbühel Quali-Reihe
Einen ganz starken Eindruck machten an diesem vorletzten April-Wochenende 2023 auch die internationalen Teilnehmer am Generali Race to Kitzbüehl in Neudörfl. Vor einer Woche in Wien gab es zwei "internationale Turniersiege" zu feiern, im Burgenland eroberten die ausländischen Hobbyspieler gleich drei türkis schimmernde Kristall-Trophäen.
Allen voran Erik Rakhmatulin aus Kirgisistan, der im 6er-Bewerb die Vorwochen-Finalschlappe gegen Italiens Jungstar Giuliano Wagner vergessen machte, und am Sonntag Abend einen ganz besonderen Sieg feiern konnte. Der 27-jährige Asiate erweiterte in Neudörfl seine Kristall-Sammlung, und holte nach seinen drei Vorjahres-Erfolgen bereits den vierten Turniersieg im Rahmen des Generali Race to Kitzbühel. Damit schloss er zu Tom Bader auf, und ist nun gemeinsam mit dem diesmal abwesenden Wiener der Rekordsieger beim Generali Race. "Die Bedingungen waren perfekt für mich. Ich habe mich heute auf Sand unter der stark scheinenden Sonne wie daheim in Kirgisistan gefühlt", meinte Rakhmatulin, dem vor allem das Viertelfinal-Duell mit Andreas Schauer am Herzen lag.
"Dieses Match wollte ich unbedingt gewinnen, weil Andreas es war, der im vergangenen Jahr in Baden meine tolle Siegesserie beim Generali Race beendet hatte". Im Finale blieb Rakhmatulin dann gegen Elias Siegmund mit 6:1, 6:4 siegreich. Für den 21jährigen vom WAC kein Problem. "Das sind dicke Punkte aus der Provinz", kommentierte Siegmund seinen Finaleinzug, mit dem er auf Platz 2 im Race vorrücken konnte.
Es geht am Wochenende nach Annenheim und damit im wunderschönen Kärntner Land weiter
Für die internationale Garde an Hobbyspielern konnten auch noch die beiden vereinslosen und für die Hobby-Tennis-Tour spielenden Herren Mike Juritsch (USA) im 4er-Bewerb und Srdja Nikolic (Ungarn) im ITN 5er-Turnier mit Erfolgen anschreiben. Insgesamt gingen von den sechs Titeln diesmal vier in die Bundeshauptstadt und zwei nach Niederösterreich, während die heimischen Hobbytennisspieler aus dem Land der Burgen wie schon im letzten Jahr leer ausgingen.
Die Chance zur Wiedergutmachung im Generali Race to Kitzbühel der Ost-Region gibt es ab 19. Mai, wenn im UTC La Ville die dritte Station auf dem Programm steht. Bereits am verlängerten nächsten Wochenende können sich die Hobbytennisspieler aber auf den Start in der Region Mitte und ein tolles Auftaktturnier im wunderschönen Kärntner Land freuen. Dann wird Andi Antonitsch in Annenheim die Elite der Hobbyspieler am Ossiacher See begrüßen.