ITF kürt die „Klassenbesten“ von 2024
Auch in diesem Jahr tagte die Expertenkommission, um die hoffnungsvollsten Talente der vergangenen Saison auf der ITF-Tour auszuzeichnen. In die sogenannte „ITF Class of 2024“ wurden sechs Athlet:innen aufgenommen, die man in der nächsten Saison auf jeden Fall auf dem Radar haben sollte.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
15.12.2024, 08:17 Uhr
Das fünfköpfige Gremium, bestehend aus Ashley Keber (WTA), James Marsalek (ATP), Mark Woodforde (ITF), Mary Pierce (ITF) und Nao Kawatei (ITF) entschied sich aus einer vorgefertigten Short-List, bestehend aus 14 Namen, für folgende sechs Spieler:innen:
Nicolai Budkov Kjaer
Fast kein Weg führte bei der Wahl an Nicolai Budkov Kjaer vorbei. Der Norweger triumphierte im Einzel beim Junioren-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon und siegte zudem in Roland Garros im Doppel an der Seite des Österreichers Joel Schwärzler. Als Nr. 1 am Saisonende gebührt ihm somit der Titel des „ITF World Junior Champion“.
Obwohl der Fokus in dieser Saison noch auf den großen Events im Junioren-Bereich lag, verdiente sich der 18-jährige auch erste Sporen bei den Herren. Neben zwei Titeln der Kategorie M15 in Antalya schaffte er auch zwei Match-Erfolge auf Challenger-Ebene. Zudem konnte er im Davis Cup für Norwegen seine ersten beiden Einzel-Siege in der Weltgruppe 1 einfahren. Seine insgesamt 64 Einzelsiege in der Saison führten ihn neben dem Top-Ranking bei den Junioren auch auf Rang 512 in der ATP-Weltrangliste.
Learner Tien
Auch wenn Learner Tien in seiner Juniorenzeit mit zwei verlorenen Finals im vergangenen Jahr ohne Major-Titel blieb, schaffte der US-Amerikaner bei den Herren in dieser Saison zweifellos den Durchbruch. Mit insgesamt vier Titeln auf der ITF World Tennis Tour und drei Siegestrophäen auf der ATP-Challenger-Tour spielte sich der 19-jährige mit seiner aktuellen Position 122 bereits nahe an die Top 100 der Weltrangliste heran.
Von seinen insgesamt 60-Match-Siegen erzielte der Linkshänder 28 davon hintereinander. Mit Platz 5 im „Race to Jeddah“ sicherte sich der Kalifornier die Teilnahme an den NextGen-ATP-Finals, die in diesem Jahr vom 18. bis 22. Dezember in Saudi-Arabien ausgetragen werden.
Tereza Valentova
Mit Tereza Valentova drängt eine weitere Spielerin aus dem fast unerschöpflichen Talent-Pool an tschechischen Top-Talenten nach oben. Neben dem Einzel-Titel bei den Juniorinnen in Roland Garros sorgte die 17-jährige auch schon bei den Damen für Furore. Insgesamt fünf Titel konnte sie auf der ITF World Tennis Tour einstreichen, davon zwei in der W75-Kategorie.
Herausragend dabei die Bilanz, bei den ersten vier Turnieren der Saison triumphiert, und neben 38 Siegen nur fünf Niederlagen kassiert zu haben. Mit Positon 245 im WTA-Ranking könnte es 2025 neben der gesicherten Teilnahme bei den Juniorinnen in Australien bereits auch schon für die Qualifikation bei den Damen reichen.
Iva Jovic
Auch wenn sich Iva Jovic mit konstant starken Resultaten bei den Juniorinnen-Majors mit zwei Halbfinals bis auf Platz 2 im Ranking hochspielen konnte, legte die US-Amerikanerin ihren spektakulärsten Grand-Slam-Auftritt bei den Damen in New York hin. Bei ihrer ersten Hauptfeld-Teilnahme besiegte sie die Top-50-Spielerin Magda Linette aus Polen in zwei Sätzen, ehe sie sich denkbar knapp in drei Sätzen Ekaterina Alexandrova geschlagen geben musste, die aktuell auf Position 28 rangiert.
Auch auf der ITF World Tennis Tour überzeugte die 17-jährige und sicherte sich dort in dieser Saison zwei Siegestrophäen, darunter den W75-Titel auf heimischem Boden in Rancho Santa Fe. Damit knackte sie in der WTA-Weltrangliste erstmals die Top 200.
Solana Sierra
Gerade auf Sand wird mit Solana Sierra künftig zu rechnen sein. Die Argentinierin konnte in dieser Saison alle ihre sechs Titel auf der ITF World Tennis Tour auf der roten Asche einfahren, vier davon in ihrem Heimatland. Damit schaffte sie den Sprung in die Top 150 der Weltrangliste.
Zudem war die 20-jährige bei allen vier Grand-Slam-Turnieren vertreten, wo sie jeweils in der Qualifikation am Start war. In New York konnte sie sich dabei erstmals ins Hauptfeld eines Majors spielen, musste sich aber dort der deutschen Billie-Jean-King-Cup-Spielerin Tatjana Maria geschlagen geben.
Sara Saito
Obwohl Sara Saito noch die ganze Saison bei den Juniorinnen spielberechtigt war, bestritt sie einzig die Australian Open und fokussierte sich nach dem dortigen Einzug ins Viertelfinale als ehemalige Nr. 2 bei den Juniors komplett auf die Damen-Tour.
Dort begeisterte die Japanerin beim W100-Turnier im französischen Biarritz mit dem Titelgewinn und schaffte bei einem 75er- und einem 50er-Event noch den Einzug ins Endspiel. Zudem startete sie in der Qualifikation bei den Majors in New York und Paris, wobei sie in Roland Garros erst in der Finalrunde scheiterte. Auf heimischem Boden holte sich die 18-jährige beim Turnier in Osaka ihre ersten beiden Match-Siege auf der WTA-Tour und beendet das Jahr auf Position 156 im Ranking.