Kasi Live: „Traumtyp“ - Roger Federer mag den bärtigen Seppi
Eine Stunde später als gewohnt hat sich am Montagabend Kasi live auf unserem Instagram-Channel (tennisnetnews) gemeldet – aus zwei guten Gründen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
21.04.2020, 13:24 Uhr
Zum einen hatte kurz zuvor eine Sternstunde in Sachen Instagram live zwischen Rafael Nadal, seinem Kampf mit der Technik sowie Roger Federer und Andy Murray stattgefunden. Zum anderen habe man den Stargast des Tages, Andreas Seppi, nicht zu früh stören wollen. Der Südtiroler lebt nämlich mittlerweile in den USA, in Colorado, in der Nähe von Denver. „Bei minus 12 Grad“, wie Seppi erklärte – und vor wenigen Tagen mit einem Oben-ohne-Sprung in gigantische Schneemassen deutlich gemacht hatte.
Warum Colorado? Seine Frau Michela habe hier mal auf einer Ranch gearbeitet, beiden habe es dann so gut gefallen, nun sei man hingezogen. Und vor zwei Monaten gab's Nachwuchs. Ein Problem, wenn es mit Tennis wieder losgehe – ob dann wohl die ganze Familie reise oder Michela erst mal zu Hause bleibe? „Nö ich bleib sicher nicht daheim“, beantwortete Michela direkt selbst in den Kommentaren. Auch Kasi, selbst Familienvater beruhigte, Töchter auf der Tour seien meist einfacher.
Seppi gehört mittlerweile zu den alten Haudegen auf der Tour. 36 Jahre ist er, und einer der konstantesten Spieler im Tennis. Auch, was sein Drumherum angeht. Bereits seit seiner Kindheit arbeitet er mit Coach Massimo Sartori zusammen, seit über 20 Jahren – eine Seltenheit. Sartori, vor seiner Arbeit mit Seppi unerfahren war im Profibereich, hole sich dafür jedoch Meinungen anderer ein. Zum Beispiel die von Riccardo Piatti, früher Coach der 90er-Jahre-Italiener Renzo Furlan, Cristiano Caratti oder Omar Camporese. Und später der von Novak Djokovic und Maria Sharapova.
Seppi 2015 bei den Australian Open: Sieg über Federer, Matchball gegen Kyrgios
Sein aktueller Schützling übrigens: Shootingstar Jannik Sinner, der auch Seppi fasziniert. „Dass ein so junger Bursche so auf Tennis fokussiert ist, war beeindruckend“, erinnert sich Seppi an seine erste Begegnung mit Sinner. Mit 12 habe man sich kennengelernt und ein paarmal miteinander gespielt, da konnte man schon sehen, wie talentiert er ist.“
Seppi selbst gilt zwar als „Mr Konstanz“ der Tour, mit sechs Achtelfinal-Einzügen bei Grand Slams – der große Durchbruch bei den Majors blieb ihm jedoch verwehrt. Die wohl größte Chance: 2015 bei den Australian Open, als er gegen Roger Federer gewonnen hatte, dann aber Nick Kyrgios unterlag, nach 2:0-Satzführung und Matchball. „Das hat sehr weh getan für ein paar Monate“, so Seppi. Zwar sei ihm zwei Jahre später am selben Ort die Revanche geglückt, "aber das war dann nur die zweiten Runde."
Federer und der Seppi-Bart: "Sonen schönen Mensch"
Mit 36 Jahren sei er sich aktuell noch fit, alle sechs Monate gebe es eine Spritze für die Hüfte, gefolgt von einem Monat Pause, das helfe. „Ich bin zwar keine 20 mehr, aber körperlich fühle ich mich gut.
Harte Arbeit hin, Konstanz her - in den Kommentaren sorgte vor allem sein Bart für Belustigung. Zuseher Marcos Baghdatis empfahl dringend eine Rasur, Roger Federer kommentierte mit „Sonen schönen Mensch“ und „Traumtyp“. Und klar, auch er habe das Video von Seppi beim Schneetauchen natürlich gesehen.
Am Dienstag, 21. April, ab 18 Uhr bei Kasi Live (tennisnetnews): Philipp Petzschner und Gebhard Gritsch!