Becker: "Wir leben in sehr bewegten Zeiten"
Im Rahmen der Laureus World Sports Awards 2017 sprach Boris Becker über seine Rolle als Botschafter und seine Arbeit mit Kindern. Darüber hinaus sieht er Alexander Zverev auf einem guten Weg, bezeichnete das Comeback von Nadal und Federer als "Zuckerschlecken" und freut sich über seine wiedergewonnene Popularität.
von SPOX
zuletzt bearbeitet:
14.02.2017, 13:47 Uhr
Die Laureus-Awards werden am heutigen Dienstag in Monaco vergeben - laut Becker die "emotionale Heimat" der Stiftung. Als Botschafter von Laureus verfolge er dabei ein primäres Ziel: "Ich möchte Kindern über den Sport die Möglichkeit geben, ihr Leben zu verbessern. Das liegt mir sehr am Herzen." Dabei haben er und Laureus die Verantwortung zu zeigen, "dass es bei uns nicht um Hautfarbe, Religion oder Herkunft geht, sondern nur darum, ob jemand gut ist in dem, was er tut."
Genau dies sei derzeit im Weltgeschehen leider nicht mehr selbstverständlich: "Wir leben in sehr bewegten Zeiten. Es ist in den letzten zehn Jahren viel Überraschendes passiert, von dem wir dachten, das sei eigentlich nicht möglich. Das beunruhigt mich als Vater. Denn Anfeindungen gegenüber Menschen aufgrund ihrer Hauptfarbe betreffen mich persönlich." Becker hat Kinder mit dunkler Hautfarbe.
Nadal vs. Federer "ein Zuckerschlecken"
Derweil freue es den 49-Jährigen, dass seine Popularität in seiner Heimat Deutschland wieder zunehme, auch, wenn Becker nach wie vor im Ausland lebe. Dort war er sowieso schon immer populärer - einst schaffte er es auf Platz 1 der Liste der beliebtesten Deutschen in England. Allerdings: "Diese Liste ist sehr klein, weshalb es nicht so schwer ist, da nach oben zu kommen."
Über künftige Aufgaben beim DTB wollte sich Becker nicht konkret äußern, auch, wenn ihn das Interesse Ehre. Dem Jungspund Alexander Zverev traue er derweil zu, der "nächste Superstar im deutschen Tennis" zu werden. "Er ist auch sehr zielstrebig, das liegt vor allem an seinem guten Umfeld."
Darüber, dass bei den vergangenen Australian Open die Altstars Rafael Nadal und Roger Federer im Finale standen, war Becker hocherfreut: "Beide sind absolute Legenden unseres Sportes. Das war ein Klassiker, ein Zuckerschlecken. Beide sind zurück, das ist gut für die Tennis-Gemeinde. Andy und Novak wissen jetzt aber, dass die Turniere nicht ihnen gehören. Sie müssen wieder mehr kämpfen, um ihre Vormachtstellung zu halten."
Seinem Ex-Schützling Djokovic gehe es derweil gut. Er stehe mit dem Serben nach wie vor regelmäßig in Kontakt und sei eng mit ihm befreundet.