Mirra Andreeva: Wunderkind mit Comeback-Qualitäten
Mirra Andreeva begeistert in Melbourne. Das russische Tennis-Wunderkind steht bei den Australian Open im Achtelfinale - und gewinnt prominente Fans.
von SID
zuletzt bearbeitet:
19.01.2024, 14:09 Uhr
Mirra Andreeva schrieb nach ihrer atemberaubenden Aufholjagd geduldig Autogramme und knipste Selfies mit Fans, das Wunderkind zählte am Freitag zu den gefragtesten Tennisprofis im Melbourne Park. Mit ihrer Unbekümmertheit und großem Kampfgeist erobert die erst 16-jährige Russin immer mehr Zuschauer-Herzen - und auch die Stars der Szene sind von dem Ausnahmetalent begeistert.
"Siegerin", schrieb der dreimalige Grand-Slam-Gewinner Andy Murray bei X, der Brite lobte die mentale Stärke von Andreeva bei ihrem phänomenalen Comeback gegen die Französin Diane Parry in der dritten Runde der Australian Open. "Ich werde versuchen, mir das auszudrucken und werde es überall mit hinnehmen", sagte Andreeva lachend, Murray ist eines ihrer Idole: "Ich werde es vielleicht an die Wand hängen, damit ich es jeden Tag sehen kann."
Mit großer Selbstverständlichkeit bewegt sich die 16-Jährige schon im Konzert der Großen. Interviews gibt sie in nahezu perfektem Englisch, das Medieninteresse am Wunderkind ist enorm. Vor allem nach dem 1:6, 6:1, 7:6 (10:5) gegen Parry, bei dem sie einen 1:5-Rückstand im dritten Satz noch umbog.
"Ich denke nicht, dass es schon eine große Sache ist", sagte Andreeva, die zum zweiten Mal ins Achtelfinale eines Grand Slams einzog: "Ich meine, vierte Runde, ja, ich bin 16, vielleicht ist es ein bisschen neu. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass ich schon etwas Unglaubliches geschafft habe."
Andreeva: "Vielleicht hat es mir geholfen, hart zu mir selbst zu sein"
Der Stern der Russin war im vergangenen Jahr aufgegangen, als sie bei den French Open überraschte und in Wimbledon bis ins Achtelfinale kam. In Melbourne ist sie neben Tennis auch mit Schulaufgaben beschäftigt, Chemie liege ihr gar nicht, erzählte sie launisch. Dafür beherrscht sie das Spiel mit dem kleinen Filzball richtig gut, wie sie am Freitag wieder zeigte.
An den Eingängen zum kleinen Court 3 bildeten sich lange Schlangen, jeder wollte das Ausnahmetalent sehen, nachdem es in der zweiten Runde die dreimalige Grand-Slam-Finalistin Ons Jabeur mit 6:0, 6:2 entzaubert hatte. Und die Fans wurden nicht enttäuscht.
"Vielleicht hat es mir geholfen, hart zu mir selbst zu sein. Ich habe mir keine guten Worte zugerufen", sagte sie über ihr Erfolgsrezept, um nach dem 1:5 im dritten Satz noch zurückzukommen. Im Achtelfinale geht es für Andreeva nun gegen die Weltranglistenelfte Barbora Krejcikova oder die Australierin Storm Hunter - Murray wird bestimmt zuschauen.