Monfils und Keys - zwei Unvollendete schlagen parallel zu
Mit Gael Monfils und Madison Keys haben gestern zwei Profis einen Turnier gewonnen, denen man über die Zeit ihrer Karriere viel mehr zugetraut hätte.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
12.01.2025, 07:17 Uhr
Wir wollen Gael Monfils natürlich nichts wegnehmen! Immerhin hat sich der Franzose mit dem Finalerfolg gegen Zizou Bergs in Auckland ja zum ältesten Turniersieger seit 1977 gekürt. Aber im Großen und Ganzen könnte man schon anmerken: Ein Mann von der Klasse eines Gael Monfils - sollte der nicht mehr Titel als jene 13 haben, die augenblicklich in seiner Bilanz stehen? Alleine schon deshalb, weil Monfils sagenhafte 22 Endspiele verloren hat?
Drei 500er-Titel stehen in der Vita von Gael Monfils, zweimal konnte er in Rotterdam, einmal in Washington gewinnen. Aber wie bei einigen anderen Spielern standen Monfils hattet die großen Drei permanent im Weg. Vor allem Novak Djokovic, gegen den er zuletzt ja auch in Brisbane ausgeschieden war. 20 Matches gegen den Djoker, ebenso viele Niederlagen. Das schmerzt.
Monfils gegen Mpetshi Perricard
Madison Keys dagegen hatte während ihrer Karriere zwar auch unangenehme Kontrahentinnen, viel zu oft aber auch selbst dafür gesorgt, dass es mit dem Championat in Adelaide nur insgesamt neun Titel sind, die Keys holen konnte. Kaum eine Spielerin kann den Ball mit mehr Schwung ins Feld spielen als Madison Keys. Kaum eine Spielerin trifft aber auch öfter die Plane mehrere Meter hinter der Grundlinie.
Ihre ganz große Chance verpasste Keys bekanntlich im Endspiel der US Open 2017, wo sie gegen Landsfrau Sloane Stephens kein Licht sah. So nah an einem Major war „Maddie“ nie mehr dran. Und wenn die Sterne dann einmal günstig standen - so wie im vergangenen Jahr in Wimbledon - dann gab es eben eine kleine Verletzung, die sie dann doch aufhielt.
Dennoch geht von ihr bei den Australian Open wohl deutlich mehr Gefahr aus als von Gael Monfils. Der startet nämlich ungesetzt und gleich gegen Landsmann Giovanni Mpetshi Perricard, den Aufschlagkünstler, der zuletzt in Brisbane das Halbfinale erreicht hatte. Madison Keys dagegen muss als Nummer 19 gegen Landsfrau Ann Li ran, könnte in der dritten Runde auf Danielle Collins treffen. Und an einem ihrer guten Tage auch die ganz großen Favoritinnen ärgern.